kurz vor dem Start |
1,5 Wochen vor dem Marathon absolvierte ich einen Halbmarathon-Testlauf über 21,1 km in 1:44 Stunde und da wusste ich schon, dass das auf die doppelte Distanz echt hart wird, aber machbar ist. Immerhin bin ich die Zeit nach der Arbeit im Training ohne Wettkampf-Adrenalin und -Anspannung gelaufen. Vor dem Rennen habe ich mir dann nochmal das Höhenprofil angeschaut und mir eine Renntaktik zurecht gelegt.
da ist man als Trailrunner schon etwas traurig, dass man unten auf der Straße rumläuft |
Die Halbmarathondistanz war überhaupt kein Problem für mich und meine Uhr sagte mir selbst bei Kilometer 27 noch einen Zieleinlauf nach 3:28 Stunden voraus, allerdings merkte ich schon da, dass ich das Tempo wohl nicht halten werden kann. Nach 20,5 km bog ich zudem auf einen schönen Singletrail entlang der Werra ein, was mich nochmals pushte. Der Weg war echt schön - bewaldet und direkt neben der Werra - und ging auch durch ein Bärlauchfeld hindurch.
man sieht mir die Anstrengung an |
Nach 3:31:50 Stunden war die Quälerei dann endlich zu ende und ich verbrachte einige Minuten zusammengesackt und fix und fertig auf der Bordsteinkante. Das Aufstehen war mit einer ungemeinen Anstrengung und Qual verbunden und ich legte mich dann auf die Wiese neben dem Zieleinlauf, denn ein weiterer befreundeter Läufer, den ich nur am Start kurz sah und mit dem ich unter anderem auch den Urwaldsteig um den Edersee bezwingen wollte, müsste auch bald eintrudeln. Erst bei der Siegerehrung, bei der ich auf einen Platz auf dem Siegertreppchen meiner Altersklasse gehofft hatte, wurde er als Zweitplatzierter meiner Altersklasse aufgerufen. Er war tatsächlich bereits nach 3:09 Stunden im Ziel, ich habe ihn also deutlich unterschätzt. Ich wurde nur vierter und verpasste so den Sprung auf das Treppchen.
42 km - 306 Höhenmeter - 3:30 h (Nettozeit abzügl. Verpflegungsstopps)
Bei der Siegerehrung unterhielt ich mich noch etwas mit dem Läufer vom PSV Grün-Weiß Kassel und holte mir unter anderem einige nützliche Tipps bezüglich der Regeneration ein. Leider hatte ich weder Sauna, noch Eisbeutel, eine heiße Badewanne oder die Blackroll dabei. Bei letzterem müsste es wahrscheinlich auch eher heißen zum Glück. ;-)
Ob ich mir nochmal so einen Straßenmarathon antun werde weiß ich nicht. So viel Schönes wie auf längeren Trailläufen war nämlich nicht dabei und wie bereits gesagt hieß es die ganze Zeit nur Tempo halten und auf die Zähne beißen. Die Organisation und die Strecke war für einen Straßenmarathon(!) aber absolut erstklassig. Man lief, wie der Name schon sagt, durch das Werratal und als Trailläufer war man schon das ein oder andere Mal etwas traurig, dass man nicht oberhalb der Klippen unterwegs war.
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