Freitag, 19. September 2025

Die letzten 48 Stunden vor meiner ersten olympischen Distanz - zum Haare raufen

Was ein Jahr – zum Vergessen! 😒 Vor dem Bilstein-Marathon zwei Wochen wegen Erkältung kein Sport – abgesagt! Vier Wochen vor dem Großglockner-Ultratrail beim Trainingslauf in der Hessischen Schweiz umgeknickt – Bänderriss(?) im linken Knöchel und abgesagt! Vor dem Triglav-Ultratrail zwei Wochen wegen Erkältung kein Sport – abgesagt! Ich hatte mich dann noch zum Twistesee-Triathlon angemeldet, weil ich dieses Jahr noch irgendwas machen wollte. Gerne auch einen Triathlon, nachdem ich die Anmeldung beim CherryMan verpeilt hatte und dieser sehr schnell ausgebucht war. Zwei Tage vor dem Triathlon erfuhr ich dann, dass ich von der Starterliste gestrichen wurde, weil ich damals bei der Anmeldung vergessen hatte, die Startgebühren zu bezahlen. Man, war ich sauer und enttäuscht. Ich hatte zuvor extra nochmal geschaut, ob ich auf der Starterliste stehe, damit genau das nicht passiert. Für mich war das damit erledigt. Es kam keinerlei Zahlungserinnerung oder ähnliches, was ja wohl das Mindeste hätte sein können. Seit Wochen trainiere ich auf diesen Wettkampf hin, wenn ich ehrlich gesagt auch hätte mehr machen müssen, aber die Zeit (Urlaub mit der Freundin plus Erkältung und der Bänderriss, durch welchen auch wegen der starken Bewegung im Fußgelenk beim Kraulen das Schwimmtraining zum Großteil ausfiel) ließ es nicht zu, und es sollte das Highlight des Jahres und nach all den Absagen zumindest noch ein versöhnlicher Saisonabschluss werden. Außerdem stand die olympische Distanz schon lange auf meiner To Do-Liste, nachdem ich bisher immer nur auf Volksdistanzen gestartet bin und die letzte geplante olympische Distanz Corona zum Opfer fiel. Sauer war ich aber auch auf mich selbst, weil ich die Bezahlung vergessen hatte.

Ich habe dann direkt auf die E-Mail vom Veranstalter geantwortet und meinen Unmut kundgetan. Man kam mir daraufhin entgegen und ich konnte die offene Startgebühr bei der Startnummernausgabe begleichen. Ich war erleichtert, aber keine 5 Minuten später kam der nächste Schock: Der Veranstalter teilte mit, dass aufgrund der Temperaturen mit einer Neoprenpflicht zu rechnen sein. Als jemand, der alle 1-2 Jahre mal einen Volkstriathlon absolviert, habe ich natürlich keinen. Es war bereits Freitagnachmittag, Sonntagmorgen war der Start. Das Wochenende war komplett verplant (Sommerfest mit der Abteilung [Arbeit], Heimatfest in der Heimat und Opas Geburtstag) und ich hatte kaum Zeit mich um einen Neoprenanzug zu kümmern. Den einzigen Anzug in der Umgebung bei Kleinanzeigen, der mir vielleicht gerade so gepasst hätte, hätte ich erst am Montag abholen können, da der Verkäufer nicht zu Hause war. Die Temperaturen sahen wirklich beschissen aus. 11° Luft- und 19° Wassertemperatur. Laut DTU und Veranstalter ist bei 13° Luft- oder 19 Wassertemperatur ein Neoprenanzug zu tragen. Das ironische dabei: Seit Tagen frage ich immer wieder bei Instagram und Facebook unter den Beiträgen des Veranstalters nach, wie es mit der Neoprenpflicht aussieht. Nicht eine Antwort. Laut Ausschreibung gelten die Regeln der DTU und laut Googlerecherche besagen die Regeln, dass die Verantwortung beim Veranstalter liegt. Von 13 bzw. 19° habe ich nirgends was gelesen. Auch wenn ich bei den Wassertemperaturen noch etwas Hoffnung hatte, so war das bei der Lufttemperatur nicht der Fall. Gemessen wurde um 8:30 Uhr morgens und die Vorhersage sowie die Temperaturen 24 Stunden vorher waren wenig vielversprechend.

Samstagmorgen 8:30 Uhr: Ich hatte also gerade nach den aktuellen Temperaturen am Twistesee geschaut und den Triathlon gedanklich eigentlich schon abgehakt. Hinfahren wollte ich trotzdem, ein ganz kleines bisschen Hoffnung gab es ja noch und zumindest die Startgebühren wollte ich schon noch nach dem ganzen Hin und Her entrichten. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um keinen Profiveranstalter handelt und die ganze Arbeit auf Ehrenamtlichkeit beruht. Bei Facebook hatte ich dann erfahren, dass man sich in der PADI Tauchschule in Baunatal Neoprenanzüge ausleihen kann. Es war bereits Samstagmittag und Wochenende. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine Antwort zu erhalten, aber habe die Tauchschule trotzdem angeschrieben. Irgendwann nachmittags kam dann die Antwort mit einer Handynummer, dass ich mich mal telefonisch melden sollte, was ich natürlich umgehend gemacht habe. Heute war niemand mehr vor Ort, aber morgen früh könnte ich vor deren Kurs vorbeikommen und einen Neoprenanzug anprobieren. Um 8:40 Uhr war Wettkampfbesprechung, ich benötige von Baunatal aus 30 Minuten zum Twistesee und um 8:00 Uhr sollte ich vorbeikommen. Das war alles sehr knapp, aber was blieb mir anders übrig? Ich sagte zu, war etwas früher in Baunatal und zum Glück kam mein Ansprechpartner auch schon um 7:45 Uhr.

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