Nach meinem Trailrace-Debüt letzten Sonntag sollte nur sechs Tage später noch eine Schippe draufgelegt werden. 5 km und 250 Höhenmeter mehr sollten es beim Adidas Terrex 25k Trail Race während des Keswick Mountain Festivals werden. Wir haben uns das Festival ja bereits am Vortag angeschaut und wollten diesen Abend eigentlich wieder hin, aber dazu waren wir beide nicht in der Lage. Ich kaputt und Freundin krank.
Die Nacht hatte ich wenig geschlafen, auch weil in meinem Laufrucksack einiges eingepackt werden musste und ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich alles eingepackt hatte. Auf der Homepage stand was von Erste Hilfe-Set, wasserdichter Kleidung, Essen, Trinken, Handy, Pfeife, Handschuhe, Mütze... Mal im ernst, es sind nur 25 km und das Wetter war richtig toll. In den finalen Renninformationen stand dann plötzlich auch nur noch, dass empfohlen wird, diese Dinge mitzunehmen. Von einer Pflicht war hier nicht mehr die Rede, nur Trail- und keine Straßenschuhe sollten es schon sein. Also habe ich die wasserdichte Kleidung erstmal in einen extra Rucksack gepackt und hätte die bei Bedarf halt noch migenommen, dem war aber nicht so. By the way: Ich habe auch genügend Läufer mit Straßenschuhe und komplett ohne Rucksack oder Gürteltasche gesehen.
Start-/Zielbereich, kurz vor dem Start |
oberhalb von Derwent Water |
hier blieb ich dann tatsächlich mal für 1-2 sec stehen |
Downhills machen Spaß, wie man sieht |
25,8 km - 2:43 h - 676 Höhenmeter
noch ein letzter, größerer Aufstieg |
Von
der Zeit war ich nicht wirklich begeistert, aber auch nicht enttäuscht.
Wie anfangs erwähnt liegt sie genau zwischen Traum- und Maximalzeit.
Als ich dann abends aber die Ergebnisse sah, war ich wirklich wieder
sehr begeistert. 85. von 543 Starter/inne/n und somit in den Top 20% -
und das bei meinem Trainingsrückstand und hier im Trail- und Fellrunning
verrückten Lake District. Sagen wir mal ich hätte nicht im stockendem
Verkehr festgesteckt und ein wegen Krämpfen am Boden liegender Läufer hätte
meine Hilfe nicht benötigt, wäre sogar ein Platz unter den Top 60 drin
gewesen. Aber das ist natürlich nur Theorie und eigentlich auch total
unwichtig, Hauptsache dem Läufer konnte geholfen werden.
Dass das Rennen gefühlt irgendwie nicht so gut lief, lag vielleicht auch an meinem Pensum, den ich diese Woche hinter mich gebracht hatte. Zwei Tage nach dem Halbmarathon bin ich ja noch über Skiddaw gerannt, zumindest runter - hoch ging nur im Powerhike. Wegen des Muskelkaters konnte ich dann zwei Tage später nur einen kleinen Lauf durch die Stadt unternehmen, was aber vielleicht auch ganz gut war. Nicht auszudenken, wie ich mich bei diesem Rennen gefühlt hätte, wenn ich da noch einen Gipfel angegangen wäre. Der Muskelkater kam aber vielleicht auch nicht nur wegen des Downhills, sondern auch wegen den Minimallaufschuhen, die ich auf den 13 km an hatte. Normalerweise sind solche Distanzen überhaupt kein Problem mehr für mich in solchen Schuhen, aber das war schon ein anderes Kaliber. Der Stoff meiner Salomon Sense Ride ist nämlich schon oberhalb des großen Zehballens eingerissen und ich wollte sie zumindest nochmal auf dem 25 km-Rennen anziehen. Immerhin erstattet mir Salomon die 130 € Einkaufspreis und ich darf mir einen neuen Schuh in ihrem Onlinestore aussuchen, die Schuhe habe ich ja erst 200 km getragen und sind ja erst ein paar Monate alt.
oberhalb von Derwent Water |
Wie in dem Video zu sehen, habe ich im Downhill mal wieder jede Menge Plätze gut gemacht und irgendwie hat es mich mal interessiert, wie ich da eigentlich gegenüber den anderen Läufern so abschneide. Mit den Segmenten auf Strava hat man die Möglichkeit, nach genau diesen Teilabschnitten zu schauen. Natürlich laden nicht alle Läufer ihre Daten bei Strava hoch, aber man hat einen ungefähren Anhaltspunkt.
Coniston Half Marathon Downhill: 17. von 205
Adidas Terrex 25k Downhill: 10. von 245
Das sind ja Zeiten jenseits von gut und böse! Wie krass ist das denn bitte? Ich muss unbedingt an meiner Kondition und Grundschnelligkeit arbeiten, dann kann mich niemand mehr aufhalten! ;-)
Sehr schöner Bericht und tolles Video. Stimme Dir völlig zu: Wettkämpfe im Urlaub machen nur begrenzt Sinn (es sei denn man fährt irgendwo hin, UM einen Wettkampf zu machen). Denn vorher muss man die Aktivitäten einschränken, um im Wettkampf frisch zu sein - und danach ist man meist recht erledigt. Das schöne: Trailrunning geht auch ohne Wettkampf - man muss halt etwas mehr an Verpflegung mitschleppen ...
AntwortenLöschen