Montag, 2. Juli 2018

Mein zweitlängster Lauf, auch wenn er so nicht geplant war (mit Video)

hat schon was von britischer, ausgetrockneter Moorlandschaft
Die letzte Woche lief irgendwie komplett anders als geplant. Eigentlich wollte ich am Mittwoch zum Einstieg nach zwei Wochen Sportpause mal wieder ein paar Runden im Schwimmbad drehen. Als ich vor Ort war, musste ich jedoch feststellen, dass das Sportlerbecken bis Anfang August gesperrt ist und man nur blöd rumplatschen kann. Das nächste Hallenbad war 6 km entfernt und ich hatte keine Ahnung, wie gut besucht es war. Also habe ich das Training abgesagt und für den nächsten Tag eine kleine 10 km-Runde im Park zum Einstieg geplant.

Zunächst hatte sich die Planung für den lockeren 10 km-Lauf in einen Lauf mit Vibram Five Fingers-Barfußschuhen geändert. Wenn ich schon nur so kurz unterwegs bin, dann kann ich ja auch gleich was für die Fußmuskulatur tun. Kurz vor dem Start war es mir aber zu blöd, durch den flachen Park zu laufen. Lass uns doch lieber in der Dönche ein paar Höhenmeter mitnehmen. Also dann doch die Salomon Sense Ride angezogen und auf den Weg in die Dönche gemacht.

Ich hatte irgendwie nicht bedacht, dass alleine die Runde durch die Dönche schon ca. 10 km sind und ich ja auch noch den Hin- und Rückweg mit berücksichtigen muss. So wurde aus den geplanten lockeren 10 km doch ein 17 km-Lauf. Zudem war es ziemlich warm und ich musste an die Jungs und Mädels denken, die sich zuvor beim MONTANE Spine Fusion durch die ausgetrockneten, heißen, britischen Moore gekämpft haben. Jeder Teilnehmer verdient meinen höchsten Respekt.

17 km - 1:41 h - 328 Höhenmeter

Gestern war dann der erste lange Lauf seit über zwei Monaten geplant. Damals habe ich ja noch für den Bilstein-Marathon trainiert, allerdings hatten mich die verschiedenen Aussagen der Orthopäden bezüglich meines Knöchels ziemlich verunsichert. Ich bin dann lieber auf Nummer sicher gegangen und habe erstmal eine Pause eingelegt. Im Endeffekt war die zwar nicht wirklich nötig, aber geschadet hat sie mir auf keinen Fall.

was für ein hübsches Pausenplätzchen
Geplant waren so um die 30 km durch die Dönche, zum Habichtspiel, Hohes Gras, Sendeturm Habichtswald und dann über den Herkules wieder zurück nach Hause. Selbst nach 24 km fühlte ich mich noch topfit und dann kam erstmal ein 3 km langer, sanfter Downhill auf geschotterten Wegen. Nach 20 km war ich noch fest davon überzeugt heute die 42 km-Marke knacken zu können, aber das war nicht geplant und ich musste es ja auch nicht gleich übertreiben, bis zum meinem Ultramarathondebüt habe ich schließlich noch zwei Monate Zeit.

Dann wurde es aber schlagartig anders, als es wieder bergauf ging und anschließend ein harter Downhill auf mich wartete. Da merkte ich dann schon, dass meine Beine fix und fertig waren und jetzt doch lieber wesentlich näher an zu Hause wären als sie es tatsächlich waren. Der lange, sanfte Downhill hat mich viel zu weit nach Osten laufen lassen, was ich aber viel zu spät bemerkte. Als ich an einer Abzweigung mal wieder die Karte studiert habe, ist mir aufgefallen, dass ich fast an dem Trail an der Ahne und unterhalb der Igelsburg war. Ich war also über 1,5 km Luftlinie von der geplanten Strecke entfernt und musste mir über verschiedene Trails den Weg zurück Richtung Schlosspark suchen. Eigentlich sollte ich jetzt schon so langsam die Haustür zu Gesicht bekommen, es lagen aber noch gut 7 km vor mir.

Eis vegan, Waffel vegan :-)
Als ich dann wieder auf den altbekannten Trails war, die ich schon zig mal hinuntergerannt bin, merkte ich abermals, dass ich am Ende war. Es viel mir schwer, den Pace hier unter 4:00 min/km zu halten. Selbst auf der langen, leicht abfälligen Straße durch die Stadt lag mein Pace bei diesem Streckenprofil bei sehr langsamen 6:00 min/km. Ich hätte jederzeit in die Straßenbahn einsteigen und nach Hause fahren können, aber jetzt wollte ich auch nicht mehr klein beigeben und die restlichen 5 km auch noch laufen. Außerdem erwarteten mich auf Strecke auch noch der Bahnhof, an dem ich mir ein zuckerhaltiges Getränk gönnen konnte, und eine Eisdiele mit veganem Eis.

Das war er dann also, der zweitlängste Lauf meines Lebens - bis jetzt! Nur der Bilstein-Marathon vor zwei Jahren war noch länger. Mein letzter langer Lauf vor zwei Monaten hatte 300 Höhenmeter weniger und trotzdem war ich dort langsamer unterwegs. Damals 6:48 min/km, diesmal 6:13 min/km. Absoluter Wahnsinn! Auch wenn die letzten Kilometer richtig hart waren, so bin ich mega zufrieden mit meiner Leistung.


 36,5 km - 3:46 h - 948 Höhenmeter

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