Donnerstag, 22. März 2018

Erste Diagnose: fibulare Bandläsion und Weber-A-Fraktur


Ich konnte die Nacht von Montag auf Dienstag schon schlecht schlafen, weil ich etwas nervös war auf die Diagnose des Orthopäden. Zunächst habe ich meinen Beckenschiefstand kontrollieren lassen. Vor einigen Jahren hatte ich noch eine Einlage im linken Schuh, da mein linkes Bein etwas kürzer war. Das hat sich bis auf meine Wirbelsäule ausgewirkt, aber mittlerweile scheint sich das erledigt zu sein. Das hätte nämlich auch eine Ursache für das viele Umknicken sein können.

Dann ging es nach kurzer Kontrolle des Knöchels unter das Röntgengerät und da schon der erste Schock: Es ist tatsächlich ein kleines Stück vom Knochen abgebrochen. Ich habe mir zunächst gar nicht so viel Gedanken gemacht, es ist wirklich nur ein kleines Stück abgesplittert. Anscheinend war das Knacken beim ersten (im Juni in Irland) und zweiten (im November auf Madeira) Umknicken doch nicht nur eine Sehne, die über den Knochen gerutscht ist. Der Arzt meinte dann noch, dass es sich um eine Weber-A-Fraktur handelt und hat mich zum MRT überwiesen. Dann sagte er noch, dass wir mal schauen, was für Sport ich dann noch machen kann. Ich dachte er meinte damit die nächsten Wochen während des Heilungsverlaufes, aber es könnte doch etwas schlimmer kommen.

Weiter auf den Befund eingegangen ist er nämlich nicht und was macht meiner einer dann natürlich zu Hause erstmal? Er googelt! Dass diese Internetdiagnosen alles andere als hilfreich sind und oft mehr Panik verursachen und falsch liegen, sollte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Mit der Erstdiagnose konnte ich zwar etwas genauer forschen, aber hilfreich war das – zumindest für meinen Gemütszustand – trotzdem nicht.

Ich bin auf der Seite http://gesundpedia.de/Weber-A-Fraktur gelandet und da wurde mir dann bewusst, um was für einen komplizierten Bruch es sich überhaupt handelt. Sofort wurde ich mit Schlagwörtern wie Stahlplatten und Schrauben konfrontiert. Auch, „dass die Knochenzurichtung bzw. Dislokation des Knochens wegen möglicher weiterer Verletzungen schnellst möglich beseitigt werden muss“, erfuhr ich dort. Auf YouTube fand ich ein Video, wo ein ehemals ambitionierter Marathonläufer (über 50 sub3-Marathone) selbst drei Jahre nach der OP nur schwerlich eine Treppe hinunterlaufen konnte. Als ich das Video sah, wurde mir richtig schlecht und ich wäre fast in Tränen ausgebrochen. Jetzt habe ich schon drei Nächte kaum geschlafen, erst weil ich auf die Diagnose gespannt war und jetzt weil ich mir natürlich jede Menge Gedanken mache.

Quelle: http://gesundpedia.de/Weber-A-Fraktur
In den Kommentaren auf der Seite, die ich aber eben gerade erst gelesen habe, haben aber viele geschrieben, dass alles halb so schlimm war. Das macht mir jetzt wieder etwas Mut. Trotzdem ist es bei mir natürlich schon ganz schön lange her und der Knochen ist immer noch nicht wieder richtig zusammengewachsen. Ich habe nun am Mittwoch nochmal einen zweiten Termin bei einem anderen Orthopäden. Ich brauche eine zweite Meinung und erhoffe mir, dass der mir meine Fragen beantworten und Ängste nehmen kann. Trotzdem soll er natürlich schonungslos ehrlich sein, denn ich wäre am Ende lieber erfreut über einen guten Heilungsverlauf als enttäuscht über einen schlechten.

Einen Termin zum MRT habe ich erst in vier Wochen bekommen, was aber doch noch recht gut ist für Kasseler Verhältnisse. Ich habe insgesamt fünf Radiologen angefahren, eine Radiologie wollte mir sogar erst Anfang Juni einen Termin geben. Mit dem Befund geht es dann in fünf Wochen wieder zum Orthopäden.

Den Bilstein-Marathon Anfang März habe ich schon mal abgesagt, auch wenn eine geringe Restchance besteht, dass ich dort vielleicht schon wieder hätte an den Start gehen können. Die ersten zwei Juniwochen bin ich ja im Lake District unterwegs und hatte mich da für drei Trailläufe angemeldet. Natürlich wollte ich die Gegend auch noch auf eigene Faust erkunden und das alles droht jetzt ins Wasser zu fallen. Flüge, Unterkunft, Startgebühren etc. sind natürlich alle schon gezahlt. Um ehrlich zu sein frage ich mich jetzt, was ich da im Nirgendwo umgeben von Bergen machen soll, wenn nicht laufen? Wandern ist jetzt nicht so recht mein Ding und alleine schon gar nicht. Mit so einer Diagnose hätte ich einen Städte- oder Strandurlaub natürlich bevorzugt.

Also Laufvideos werdet ihr von mir in nächster Zeit erstmal keine neuen zu sehen bekommen. Eins habe ich noch vom Rennen im Elbsandsteingebirge in petto, aber das war es dann erstmal. Ich mache mir schon Gedanken über einen Alternativsport, Mountainbiken zum Beispiel. Früher waren die Fahrradtouren zur Arbeit, in die Stadt etc. immer ein notwendiges Übel, jetzt freue ich mich über jede Tour an der frischen Luft. Hoffentlich wird es bald etwas wärmer. Nachdem ich jetzt für jedes Laufwetter ausgerüstet bin, will ich nicht auch noch in jedes Radwetter investieren.

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