Donnerstag, 24. Mai 2018

Jetzt also doch unter's Messer?

Nachdem ich gestern das Okay von einem der besten Sportorthopäden der Gegend bekommen habe, bin ich direkt mal 4 km barfuß gelaufen. Aber der Reihe nach!

Das soll also doch raus!
Der Orthopäde hat einen sehr guten Ruf und ist nicht umsonst Mannschaftsarzt von Handball- und Eishockey-Bundesliga-Mannschaften und hat Bilder mit Shkodran Mustafi und anderen Sportgrößen in seinem Wartezimmer hängen. Ich selber habe schon sehr gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Er war der einzige von vier Ärzten, der bei mir damals einen Kreuzbandriss richtig diagnostiziert hat.
Allerdings ist er auch sehr schnell mit dem Skalpell unterwegs. Während die anderen beiden Orthopäden ja lediglich von einer Laufpause gesprochen haben, möchte er eine Arthroskopie durchführen und dabei gleich das ca. 4 x 10 mm große Knochenfragment entfernen.
Außerdem ist er sehr kurz angebunden. Zwei Stunden Wartezeit trotz Termin sind die Regel und dann spricht er kaum fünf Minuten mit einem, wovon er das meiste unverständlich in sein Aufnahmegerät faselt. Er meinte zu mir, dass er da „mal reinschauen“ muss. Ich dachte zunächst an ein neues Röntgenbild oder ähnliches. Erst als er mich fragte, wann ich denn wieder Zeit hätte, kam mir das etwas Spanisch vor. Dann war er auch schon wieder verschwunden und erst seine Sprechstundenhilfe erklärte mir, dass es sich um einen operativen Eingriff handelt und dass ich in einem Monat zur OP erscheinen soll. Sechs Stunden vorher nichts essen, zwei Stunden vorher nichts trinken und einen Tag später zum Schlauch ziehen wieder kommen. Das war es, keine weiteren Informationen oder Gespräche. Auch dass ich danach wohl drei bis sechs Wochen krankgeschrieben werde, erfuhr ich erst durch Google.
Ich glaube, er hat mir auch gar nicht richtig zugehört. Ich sagte ihm, dass ich keinerlei Probleme oder Schmerzen habe, nur immer wieder umknicke und das MRT vielleicht nicht ganz so gut aussah. Dass die anderen beiden Orthopäden mir zwei Wochen bis drei Monate Laufpause verordnet haben und einer davon vor einem Ermüdungsbruch gewarnt hat, hat er entweder nicht registriert oder es war im egal. Und dass ich geplant hatte, im Lake District in den nächsten Wochen an diversen Wettkämpfen teilzunehmen, kommentierte er nur mit einem „so lange ich keine Schmerzen habe, spricht da auch nichts gegen“. Absolut keine Nachfragen zu meinen Umknicktraumen. Wann, wie oft etc.
Montag gehe ich jetzt wohl oder übel zu einem vierten Spezialisten, der auch einen sehr guten Ruf hat und sich für seine Patienten etwas mehr Zeit nehmen soll. Die 30 km Fahrt und den einen Urlaubstag dafür nehme ich gerne in Kauf, so schnell bekommt man bei ihm nämlich normalerweise keinen Termin. Den Termin habe ich aber schon vor zwei oder drei Wochen klar gemacht.

Als ich nach Hause kam stand für mich fest, dass ich erstmal ein kleines Ründchen laufen gehe, um mich wieder an die Belastung zu gewöhnen. Und wenn die Runde schon so klein ist, dann könnte ich ja auch gleich barfuß laufen und etwas für meine Fußmuskulatur tun. Ich bin ja nun schon öfters barfuß spazieren gegangen und mit Barfußschuhen joggen gewesen, dann sollte das ja kein Problem sein. Also ab in den Park und den größten Teil der Strecke habe ich dann auf der am Gehweg angrenzenden Wiese zurückgelegt. Dass die Beanspruchung für die Fußsohlen beim Joggen eine ganz andere ist als beim Gehen, habe ich nicht bedacht bzw. gar keinen Gedanken daran verschwendet. Auf jeden Fall habe ich mir gleich mal zwei schöne Blasen an den beiden inneren Mittelzehen geholt und meine Fußsohlen brennen heute noch leicht beim Gehen. Reicht jetzt erstmal wieder mit laufen und warten wir doch lieber mal bis Montag ab, was der andere Spezialist sagt.

4,2 km - 23 min - 21 Höhenmeter - 5:39 min/km

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