Sonntag, 10. Dezember 2017

"Fell Running" mit Problemen im Glendalough Forest Park (Irland)


Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich vor meinem Lake District-Urlaub im Juni mal mit dem Thema Fell Running auseinandersetzen soll. Ich habe das schon mal irgendwo gelesen, konnte aber absolut nichts damit anfangen.

Nach kurzer Recherche fand ich folgendes heraus: Ein Crosslauf findet größtenteils auf einer künstlich angelegten Strecke wie auf einer Pferderennbahn oder in einem Stadion statt, ein Traillauf führt über schmale, durch Menschen in die Natur getretene Wege und ein Felllauf - ich nenne es jetzt einfach mal so - geht einfach querfeldein. Wege sind nur leicht oder gar nicht sichtbar und es kann auch zu Kletterpartien kommen - man nennt es auch die britische Art zu laufen.

Ich kenne nun nicht nur den Unterschied zwischen Cross- und Traillauf, sondern mir ist klar geworden, dass ich wohl schon mal einen Felllauf absolviert habe. Im Juni waren wir auf Irland und da bin ich eine Runde durch den Glendalough Forest Park gelaufen. Leider bin ich auf der Strecke so böse umgeknickt, das ich den Hindernislauf HELL&BACK in Bray und den Priderun in Dublin  kurzfristig absagen und drei Monate die Füße still halten musste. Zu meiner Verletzenmisere habe ich ja bereits einen Post verfasst.

Ich bin damals auch ziemlich blauäugig in die Berge gestartet, diese Fehler werde ich so schnell nicht wiederholen. Ich war vorher extra nochmal in der Berg- und Parkinformation und habe mich über die geplante Strecke informiert. Mir wurde davon abgeraten, diese Strecke zu laufen, da man dort doch schon festes Schuhwerk benötigt und man sich nicht nur auf sein Handy und das GPS-Signal verlassen sollte. Außerdem könnte das Wetter in den Bergen ziemlich schnell umschlagen und ich hatte nichts dabei bis auf einen Gurt mit Trinkflaschen, zwei Cliff Bars und das angesprochene Handy. Auch meine Schuhe waren nicht unbedingt trailfreundlich, damals hatte ich nur die Mizuno Wave Precision 13.

So sah der Weg an der Weggabelung ungefähr aus, nur mit wesentlich mehr anderen Wanderern.
Ich entschied dann am Fuße des Berges und ziemlich zu Anfang der Laufrunde, mich dort oben spontan zu entscheiden, ob ich auf dem stark frequentierten und gut ausgebauten und beschilderten Wanderweg bleibe oder die Extrarunde über die Gipfel laufe. Da ich an der Weggabelung dann nach 8 km und 300 Höhenmeter noch topfit war und der Weg anfangs gar nicht so unfrequentiert und schwer aussah, habe ich die längere Variante gewählt. Die weiteren ca. 7 km und  500 Höhenmeter waren auch zunächst kein Problem, bis ich, wie oben schon erwähnt, böse umgeknickt bin. Ich habe es im Fußgelenk richtig knacken hören und ich hatte schon Befürchtungen, dass etwas Schlimmeres passiert ist und mich gefragt, wie ich nun von hier oben weg kommen sollte. Wie es aber bei solchen Bänderdehnungen ist, kam der Schmerz erst sehr viel später, in den nächsten 2 Tagen dann, so richtig und der Fuß wurde richtig schön bunt (blau, lila etc.). Ich konnte also zum Glück noch ziemlich schmerzfrei die restlichen 7 km bergab bis zum Auto zurück laufen.

sumpfige Landschaft
Das war aber nicht das einzige Problem, denn irgendwann hatte mein Handy den Geist aufgegeben. Zum Glück war ich da schon auf einem der ausgeschilderten und klaren Wanderwege unterwegs, sonst hätte ich ein ernstes Problem bekommen. Den Pfad auf diesen Wanderweg habe ich nämlich trotz GPS nicht gleich gefunden. Dieser war ziemlich versteckt und nicht sichtbar, wenn man nicht wusste, dass man da lang sollte.

Die Runde oben über die Gipfel und den Bergkamm waren dann auch alles andere als stark frequentiert. Ich glaube, ich bin auf der gesamten Strecke da oben nur auf zwei kleinere Wandergruppen gestoßen. Außerdem konnte man auch nicht wirklich von Wanderwegen sprechen, denn diese gab es zum Teil einfach nicht. Man musste sich seinen Weg irgendwie über sumpfige Wiesen bahnen und dabei versuchen, die Füße so trocken wie möglich zu halten und nicht in ein Schlammloch zu treten. Das ist bei etwas rasanteren Bergabläufen und 30 cm hohem Gras alles andere als leicht.

Da habe ich dann doch mal ein Schlammloch erwischt.
Aus diesen Fehlern hatte ich dann gelernt und bin es letzten Monat auf Madeira etwas anders angegangen. So hatte ich stets ein Erste-Hilfe-Pack mit Thermodecke, Pflaster, Verband etc., eine Regenjacke, eine Wanderkarte und eine Powerbar für das Handy in und eine Notfallpfeife an meinem Trinkrucksack. Allerdings bringt einem das herzlich wenig, wenn man das Kabel dazu im Auto vergisst. Zum Glück habe ich es nie benötigt, auch wenn es einmal ziemlich kritisch wurde. Auch Trailschuhe nenne ich nun mein Eigen, nämlich die New Balance Minimus 10V4, und eine weitere Anschaffung (Salomon Sense Ride) ist geplant. Dazu aber später in einem anderen Post mehr, ich möchte nicht jetzt schon so viel von Madeira vorwegnehmen.

Um meine Navigationskenntnisse noch zu erweitern, werde ich mich demnächst mit dem Thema „Navigieren per Karte und Kompass“ oder sowas beschäftigen. Irgendwie muss man ja aus unbekanntem Gelände auch wieder raus kommen, wenn das Handy oder GPS ausfällt.

Von der Zeit kann man ruhig noch 30 min für's Foto schießen etc. abziehen. An der schwarz-weißen Markierung befand sich die Weggabelung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen