Dienstag, 21. August 2018

Ein paar Gedanken vor meinem ersten Ultra

In 2,5 Wochen ist es soweit, mein erster Ultratrail beim Südthüringentrail steht vor der Tür, auch wenn es „nur“ 47,5 km sind. Ich freue mich schon wahnsinnig und die Nervosität ist jetzt schon zu spüren. Diese Woche werden nochmal ordentlich Kilometer gemacht, bevor es dann ins Tapering (deutlich reduzierter Trainingsumfang) geht, um ausgeruht und nicht total ausgelaugt an den Start zu gehen.

Bei dem langen Lauf vorgestern über 42 km und 1300 Höhenmeter hatte ich das erste Mal Magenprobleme. Ich denke mal, ich hatte ein viel zu großes Kaloriendefizit und konnte das später auch nicht mehr ausgleichen. Ich war einfach zu erschöpft um auch nur einen Bissen runter zu bekommen. Der Magen drückte irgendwie und mir war leicht unwohl in der Magengegend. Das und meine miserable Stocktechnik sowie deren Transport während des Rennens, weswegen ich die Stöcke wahrscheinlich auch gar nicht erst mitnehmen werde, bereiten mir am meisten Sorgen für den Lauf. Aber das mit dem Essen wird auch schon irgendwie laufen. Einfach immer mal wieder eine getrocknete Dattel oder ein Stück Cliffbar in den Mund schieben und an den Verpflegungsstationen zu einer Banane greifen, so schwer kann das ja nicht sein. Was mich auch noch aus der Bahn werfen könnte, sind die Downhills. Wie schon so oft beschrieben liebe ich diese technisch anspruchsvollen, schmalen Singletrails und ich rase da immer runter wie ein Bekloppter. Da muss ich auch aufpassen, dass ich mir meine Beinmuskulatur nicht zu früh zerschieße.

Die Pflichtausrüstung bin ich gerade das erste Mal, auch das ist eventuell etwas spät, bewusst durchgegangen, aber bis auf die Empfehlung für die Teleskopstöcke ist alles kein Problem. Alles andere hätte mich bei der „kurzen“ Distanz auch gewundert, aber bei dem Adidas Terrex 25 k-Trailrace im Lake District gab es bereits eine ziemlich aufgeblasene Liste an Pflichtausrüstung, welche dann aber am Tag des Rennens überhaupt keine Rolle mehr spielte und kurz vorher auch noch komplett umgeworfen wurde. Diesbezüglich bin ich also relativ gut vorbereitet.

Ansonsten habe ich tatsächlich keine Bedenken, was den Lauf angeht. Natürlich würde ich gerne unter 6 Stunden bleiben, aber wenn es nichts wird, ist das auch kein Weltuntergang…

Ich schaue mir gerade mal die Ergebnisse vom letzten Jahr an… Mit einer Zeit von unter 6 Stunden wäre ich unter den Top 16 von 89… Selbst mit meinem miserablen Zustand und Pace von vorgestern wäre ich die 47,5 km in 5:32 Stunden gelaufen, womit ich sogar schon in den Top 10 wäre. Irgendetwas kann hier nicht stimmen, irgendwo habe ich einen Denkfehler drin. Okay, es erwarten mich nochmal 6 km und 600 Höhenmeter mehr, aber macht das wirklich so einen großen Unterschied? Und das ist natürlich nur die Nettozeit abzüglich meiner vielen Orientierungs- und Fotopausen. Diese ganzen Pausen summieren sich auf meinen längeren Strecken schon gerne mal auf 50 Minuten, in denen ich natürlich auch regeneriere und nicht unter Belastung stehe. So bin ich vorgestern zwar 4:55 Stunden gelaufen, war aber 5:55 Stunden unterwegs. Vorgestern war es aber auch extrem, aber darüber habe ich ja schon berichtet. Vor meinem ersten Marathon bin ich aber, wie in meinem damaligen Trainingsplan beschrieben, auch nie die komplette Distanz am Stück gelaufen und habe alle 5 km Gehpausen eingelegt. Im Wettkampf dann aber lief es dann bis kurz vor Ende ohne diese Gehpausen ab und davon gehe ich dieses Mal eigentlich auch aus. Bis auf die extremen Steigungen natürlich, da ist Gehen fest eingeplant und wahrscheinlich auch gar nicht anders machbar.

Bei meinem ersten Ultratrail wäre ich mit einem Platz im Mittelfeld schon hochzufrieden, was einer Zeit von über 6,5 Stunden entspräche, so lange wollte ich eigentlich nicht unterwegs sein. Dann lassen wir uns mal überraschen.☺

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen