Montag, 27. August 2018

Referenzultra vor dem eigentlichen Ultra

Gestern war es also soweit, mein letzter langer Lauf vor dem Südthüringentrail stand auf dem Programm. Es ging wieder auf die wunderschönen, anspruchsvollen und teils spektakulären Premiumwanderwege P4 und P16 in der Hessischen Schweiz.

Aussichtspunkt Faulbornskopf
Bei perfektem Laufwetter und angenehmen Temperaturen von etwas über 20° Celsius startete ich gestern wieder auf eine große Runde in Hitzelrode über Pfaffschwende und Asbach-Sickenberg. Es war leicht bewölkt und trocken. Dank des bisschen Regens in der Nacht war der Waldboden nicht mehr ganz so hart und lies sich wunderbar laufen. Mein Ziel war es diesmal die Marathondistanz ohne Pause zu bewältigen, denn normalerweise mache ich auf solch langen Läufen gerne mal insgesamt um die 45 Minuten Pause um mich zu orientieren, den Ausblick zu genießen oder Fotos zu schießen. Da ich einen Großteil der Strecke und die Ausblicke schon kannte, musste ich mich erheblich weniger orientieren und Fotos schießen als sonst und hatte somit nur ganz, ganz selten das Handy oder auch die GoPro in der Hand.


Kregers Häuschen
Die ersten 28 km verliefen über die gleiche Strecke, die ich bereits vor drei Wochen gelaufen bin. Da ich aber dann doch mal etwas anderes sehen und noch ein paar Kilo- und Höhenmeter mehr sammeln wollte, lief ich hier noch eine kleine Schleife. Diese Schleife habe ich bei gpsies.com selbst erstellt und an den Rundkurs angehangen. Wie nicht anders zu erwarten, erwarteten mich teils sehr zugewachsene und kaum erkennbare Wege. So musste ich mich beim Abstieg vom Faulbornskopf auch ein kleines Stück steil bergab durch kniehohes Laub kämpfen, was aber wirklich Spaß gemacht hat. Am Aussichtspunkt des Faulbornskopf nach 31 km nahm ich dann meine erste kleinere Pause zum Fotos schießen, denn diesen Ausblick kannte ich noch nicht. Ein paar Kilometer später passierte ich noch die Ruinen des Kregers Häuschens und der Obersten Kirche. Auch dort schoss ich schnell zwei, drei Fotos.

An anderer Stelle hinauf zum 520 m hohen Hörne dann nach 37 km ging der steilste "Wanderweg" den Berg hoch, den ich je gesehen habe. Ich hatte wirklich absolut keine Lust hier jetzt mit schweren Beinen hochzuklettern, aber es war der kürzeste Weg zum eigentlichen Wanderweg. Ich kam nur auf allen Vieren vorwärts und musste mich an Baumwurzeln hochziehen. Hier rutschte mir auch mein Handy aus der Tasche. Erst stand ich wie angewurzelt da und dachte schon, dass das Handy jetzt den ganzen Berg hinunter rutscht, bis ich erkannte, dass es langsamer rutschte als erwartet und ich es mit ein paar großen Schritten einholen konnte. Im Endeffekt muss ich sagen, dass dieses Teilstück doch recht viel Spaß gemacht hat und es schön war auch mal die Hände zu benutzen. Auf dem Hörne unterhielt ich mich kurz mit einem Paar, wo der männliche Part von 10 Jahren noch beim Rennsteiglauf mitgemacht hat.

Oberste Kirche
Nach 41 km war ich dann wieder am Auto, aber das war ja noch immer keine Marathondistanz. Also nahm ich nochmal ein Teilstück des P4 in Angriff. Das wären dann nochmal 5,5 km und 200 Höhenmeter mehr, aber beim Aufstieg zu diesem Wanderweg entschied ich mich spontan um und nahm einen kürzeren Weg. Wie es bei mir meist auf solchen Trails ist, kommt der Mann mit dem Hammer immer bei irgendeiner Steigung, sowie auch dieses mal. Es kamen dann also nur noch 2 km und 100 Höhenmeter hinzu, aber das reichte ja auch um die Marathondistanz zu knacken.

Man sagt ja, das alles über 42,195 km ein Ultramarathon ist, also bin ich heute meinen ersten Ultra gelaufen. Und anstatt 50 min Pause waren es diesmal insgesamt nur 10 (Pinkelpause, Unterhaltung, Fotos, orientieren...). Mit dem Pace kann ich mir sehr gut vorstellen den Südthüringentrail zu bewältigen und damit läge ich tatsächlich bei 5,5 Stunden.

Panorama am Faulbornskopf

43 km - 4:53 h - 1627 Höhenmeter

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