Mittwoch, 15. Mai 2019

Rundtour über den Monte Denervo und Cima Comer (mit Video)

Meine Freunde wollten wandern, ich wollte laufen. So zogen sie auf die Strecke, die ich einen Tag zuvor gelaufen bin und ich erstelle eine neue Route auf gpsies.com. Wie immer sollte die Route nur als groben Anhaltspunkt dienen, denn auch hier zog mich der ein oder andere schmale Singletrail abseits der erstellen Route in seinen Bann.

Auf dem Weg zum Monte Denervo genoss ich immer wieder einen freien Blick durch die Bäume auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen. Es war absolut himmlisch und kurz vor dem Gipfel erschien eine Hütte. Das war die erste Berghütte, die ich gesehen habe, und dementsprechend überrascht war ich auch über die Innenausstattung. Das Geschirr und die Töpfe würde ich vielleicht nicht unbedingt nutzen, aber für eine Pause an der Tafel und vielleicht ein kleines Feuerchen im Kamin wäre ich schon zu haben.


Von hier aus ging es dann die letzten Meter auf den Gipfel und einige Meter davor flossen schon die Tränen und mein Atem wurde schneller. Das war mal wieder so emotional und wunderschön da oben, das ist unbeschreiblich. Hier oben war es aber auch verdammt kalt, schon kurz vor dem Gipfel zog ich Jacke und Handschuhe an. Eigentlich wollte ich hier etwas sitzen und die Aussicht genießen, aber es war zu kalt.

Blick vom Monte Denervo
Pause auf dem Monte Denervo
Wenige hundert Meter später stand ich schon am Cima Sud und die Sonne kam heraus. Hier war es schon etwas wärmer und windgeschützter. So setzte ich mir hier hin, aß eine Kleinigkeit und genoss den Blick über den südlichen Gardasee und die Berge westlich davon. Auf dem Weg zum Cima Comer zog ich dann auch schon wieder meine Jacke und die Handschuhe aus. Der Cima Comer ist für Wanderer wirklich ein schönes Plätzchen. Man hat hier einen wunderbaren Blick und einige Bänke, auf die man sich setzen kann.

Von hier aus ging es dann langsam wieder zurück in Richtung Tignale und ich kam auch einmal etwas vom Weg ab. Nach einer kurzen Querfeldein-Passage fand ich aber wieder auf diesen zurück und machte einen Zeckencheck. Die Wege hier waren nicht ganz so frei, sehr schmal und zum Teil leicht zugewuchert. Hier kann man sich recht schnell Zecken einfangen, was ich auch gemerkt habe. Ich habe mir bei meinen unzähligen Touren noch nie eine Zecke eingefangen, hier waren es dann aber gleich vier(!). Drei habe ich zum Glück frühzeitig erkannt, die sind gerade an meinen Beinen hinauf gekrabbelt, eine hatte sich leider schon auf der Innenseite meines rechten Oberschenkels verbissen.

am Cima Sud unterhalb des Monte Denervos
Auf dem Weg zurück zum Hotel wartete noch ein weiterer Gipfel auf mich, für den ich auch einen kleinen Umweg in Kauf nahm. Aussichtstechnisch hätte ich mir den sicherlich sparen können, denn was ich bisher gesehen habe, konnte dieser nicht toppen, aber ich wollte ja einige Kilo- und Höhenmeter zurücklegen und so nahm ich den Umweg gerne in Kauf.

auf dem Cima Comer
Bei Kilometer 20 und keine 4 km mehr bis zum Hotel stieß ich in einer Schlucht auf den Torrente Valle di Bornico. [torrente = Bach, Valle = Tal] Ich nahm ein paar Schlücke aus dem klaren Wasser und hörte mir das Rauschen des Wassers an, welches sich hier den Tal hinunterkämpfte. Es gab einige Wasserfälle zu sehen und dieser Trail durch das Tal und entlang des Baches rundete diese geniale Runde zusätzlich ab.

Am Hotel angekommen war noch niemand meiner Freunde zu sehen. Ich erfuhr, dass sie gerade in eine Lokalität im Ort eingekehrt waren. Also lief ich nochmal 500 m weiter und gesellte mich zu ihnen an den Tisch. Hier bemerkte ich plötzlich ein Krabbeln auf der Innenseite meines rechten Oberschenkels. Die Zecke hatte losgelassen und war wohl auf der Suche nach einem blutreicheren Spot. Nach einer großen Cola, zwei Bier und einer verdammt leckeren Pizza ging es dann wieder in Richtung Hotel und in die Sauna.

23,6 km - 1571 Höhenmeter - 3:33 Std.


ein Glückfund auf der Route

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