Montag, 29. April 2019

Bilstein-Marathon über 57 Kilo- und 1.400 Höhenmeter (mit Video)

Endlich war es wieder soweit, ich konnte mal wieder beim Bilstein-Marathon antreten und diesmal sogar über die Ultradistanz. Letztes Jahr hatte ich ja noch die Probleme mit dem Knöchel, weswegen ich den Marathon absagen musste. Vor drei Jahren absolvierte ich hier bereits meinen ersten Marathon überhaupt und auch mein erster Halbmarathon war damals nicht unbedingt flach. Und ich bin schon damals vor 25-30 Jahren bei uns in dem Wald hinter der Grundschule mit Freunden den Wanderweg hinuntergeflitzt. Da gab es auch einen geilen Downhill mit halsbrecherischen Abkürzungen durch die Zickzack-Wege. Wenn man das alles mal so Revue passieren lässt, dann sieht man schon seit Jahren, dass ich auf die Trails und in die Berge gehöre.

am Bilstein-Turm, jetzt nur noch ca. 13 km bis ins Ziel
Die Erkältung, die sich Anfang der Woche angekündigt hatte, wurde zum Glück nicht schlimmer. Im Gegenteil! Auch von dem bisschen Rotz, was ich morgens immer mal in der Nase hatte, war am Wettkampftag nichts mehr zu spüren. Ich ging also gefühlt topp fit und hoch motiviert an den Start. Auf den ersten Kilometern lief ich noch mit jemandem zusammen, mit dem ich auch einen Großteil der Demontrail-Extrarunde beim Jokertrail in Heidelberg gelaufen bin. Wie auch schon damals entwischte er mir aber sehr bald an den Aufstiegen und bei den Downhills holte ich ihn immer wieder ein. Beim dritten Downhill dann nach ca. 9 km war er aber nicht mehr zu sehen und da wusste ich schon, dass er diesmal um einiges schneller sein wird als ich, obwohl er einen Tag vorher schon bei der Harzquerung über 51 km dabei war. Ich spielte ja selber mit dem Gedanken einen Tag vorher beim Bleichlochultra zu starten, aber der war mir dann doch zu weit weg. Die Harzquerung hatte ich gar nicht auf dem Schirm, die wäre nämlich schon etwas näher gewesen. Im Nachhinein muss ich aber auch sagen zum Glück, sonst hätte ich das sicherlich sehr stark bereut.

Nach 12,5 km ging es durch den Parkplatz des BiMas und traf dort auf einige bekannte Gesichter vom Lauftreff und Salomon Trailrunning-Workshop aus Kassel, die sich auf den Halbmarathon vorbereiteten. Ich klatschte mit allen kurz ab, wir unterhielten uns kurz und dann ging es weiter. Der Guide vom Workshop meinte noch, ich wäre wohl unter den Top 10. Meine flapsige Antwort darauf: "Das wird wohl nicht lange so bleiben." Dass ich damit sowas von recht behalten sollte, sollte sich schneller und deutlicher herausstellen, als ich gedacht hätte.

Also die ersten 12 km waren eigentlich kein Problem, es ging hoch und runter, dann kam aber ein 13 km langer Anstieg. Bereits hier holte mich schon der ein oder andere ein und auch der anschließende Downhill von Kilometer 25 bis 31 lief sich nicht so locker wie sonst. Eingeholt habe ich da glaube keinen mehr, aber etwas Zeit habe ich wohl schon wieder eingeholt. Dann kam wieder ein ziemlich krasser Aufstieg über 2 km, gefolgt vom einem 5,5 km langen Downhill. Danach ging es wieder 5 km bergauf Richtung Bilstein-Turm und das war dann auch der letzte, harte Aufstieg. Hier war ich echt schon dabei ins Gehen überzugehen, als mir auf einmal der Guide vom Salomon Trailrunning-Workshop mit Begleitung entgegenkamen. Die beiden haben heute Supporter gespielt und bereits die anderen bei ihren Halbmarathon bis hin zum Bilstein-Turm begleitet. Die beiden kamen wirklich keine Sekunde zu spät und zogen mich den Berg nach oben. Die Begleitung und die Gespräche ließen mich die Anstrengungen und Schmerzen vergessen und mir wurde noch ein Traubenzucker und ein Gel in die Hand gedrückt. Den Traubenzucker aß ich aber tatsächlich erst sehr viel später auf dem Heimweg im Auto, das Gel hat seine Wirkung aber nicht verfehlt - denke ich zumindest. An der nächsten Verpflegungsstation kurz vor dem Bilstein-Turm drehten die beiden dann wieder um und liefen den Läufern hinter mir entgegen. Das war echt ganz großes Kino, was die beiden dort geleistet haben.

Am Bilstein-Turm angekommen machte ich ein schnelles Foto von der Aussicht und dann ging es auf den letzten 8 km langen Downhill. Die ersten hundert Meter waren schön schmal und trailig, aber schon bald ging es auf einen befestigen Forstweg. Auf dem Trail knickte ich einmal kurz mit dem linken Fuß um, aber ich hatte keinerlei Schmerzen. Das einzige, was ich merkte, war der kurze Bodenkontakt mit meinem Spann. Heute, einen Tag später, habe ich schon leichte Schmerzen im linken Knöchel, aber bei weitem nicht so schlimm wie bei einer fiesen Bänderdehnung oder einem Riss. Mein rechtes Knie macht mir da schon eher Sorgen, das schmerzt an der Innenseite schon ganz schön. Ich hatte noch nie solche Probleme, ob das von den neuen Schuhen (La Sportiva Akasha) kommt?

zu Hause erstmal ein heißes Bad
Die letzten 5 km sollten nochmal richtig hart werden, denn nach dem langen Downhill wurde es nochmal hügelig. Auf dem Downhill habe ich bereits einen Energyshot in Form von konzentriertem Kaffee und jeder Menge E-Stoffen zu mir genommen. Diesen gab es damals beim Demontrail als Beigabe, aber da vergaß ich den tatsächlich zu nehmen. Ich habe wirklich lange mit mir gehadert, ob ich das Teil schlürfen soll. Ich wusste natürlich nicht, wie mein Magen das Geschoss nach den Anstrengungen verträgt, aber ich hatte wirklich keinerlei Probleme. Auch die Cola an der vorletzten Verpflegungsstation nach 51,5 km ging ohne Probleme. Auf den letzten 5,5 km sollte sogar noch eine Verpflegungsstation kommen, aber an der lief ich ganz cool vorbei. Ich weiß nicht ob es am Gel, Energyshot oder was ganz anderem lag, aber die hügeligen letzten Kilometer waren tatsächlich nicht annähernd so schlimm wie bei dem Marathon vor 3 Jahren und das obwohl ich unterwegs schon öfters ordentlich kämpfen musste.

Immer wieder schaute ich auf meine Uhr, es könnte tatsächlich zu einer Zeit von unter 6 Stunden reichen. Als Ziel hatte ich mir 6-6:30 Stunden gesetzt, unter 6 wäre ein Traum. Selbst auf den letzten 3 km habe ich noch gehofft, aber die letzten Hügel haben mir dann doch den Zahn gezogen. Als ich gemerkte habe, dass ich bergauf gehend nur unwesentlich langsamer bin als joggend, bin ich dann doch ins Gehen übergegangen.

Ansonsten lief ich tatsächlich die ganze Zeit durch, bis auf die kurzen Pausen von unter einer Minute an den Verpflegungsstellen und die wenigen kurzen, krassen Steigungen. Das war aber auch verdammt anstrengend, in Suhl, Kassel und Heidelberg war das Höhenprofil schon deutlich anders. Dort ging es immer wieder hoch und runter, mit vielen Gehpausen dazwischen. Beim BiMa hingegen gibt es nur ganz wenig krasse Steigungen, die einem zum Gehen zwingen, dafür geht es aber 3x stetig und sehr lang bergauf, die man joggend bewältigen kann. Das hat echt Energie gekostet und war somit ein ganz anderes Laufen als bei meinen bisherigen Ultras. Von der Intensität und vom Gefühl her hatte das schon mehr Ähnlichkeit mit dem Straßenmarathon vor 3 Wochen als meinen bisherigen Ultras.

Apropos Straßenmarathon vor 3 Wochen. Vielleicht lag es auch an ihm, dass ist zwischenzeitlich so abgebaut habe. Oder es war die Erkältung. Oder es war einfach nichts und das ist nun mal mein aktueller Leistungsstand. Von der Zeit bin ich, wie gesagt, eigentlich mehr als zufrieden, aber irgendwie habe ich mir doch mehr erhofft. Ich denke, dass ich bergauf so oft überholt wurde und die Downhills zu untrailig waren um richtig Spaß zu machen, hat mich doch ziemlich belastet und zieht meinen Gesamteindruck von meiner Leistung und dem Rennen doch etwas runter. Für die Strecke kann der Veranstalter natürlich nichts und ich wusste schon vorher, dass das kein reiner Ultratrail wird. Die Oragnisation, das Ambiente, die Verpflegung und alles andere drumherum war wie immer absolut genial und deswegen komme ich trotzdem gerne wieder.

56,7 km - 1.342 Höhenmeter - 6:04 Std. (5:55 Nettozeit)


Mittwoch, 24. April 2019

Hessische Schweiz (mit Video) und Erkältung vor dem BiMa Ultramarathon?

Ostern habe ich in der Heimat verbracht und was bot sich bei dem wunderschönen Wetter besser an als mal wieder durch die hessische Schweiz zu laufen? Zumal in einer Woche ja auch der Bilstein-Marathon stattfindet, bei dem ich zum ersten Mal bei der Ultramarathondistanz (57 km mit 1.500 Höhenmetern) starte. Allerdings habe ich schon wieder etwas Muffensausen, dass das dieses Jahr mit dem BiMa wieder nichts wird. Letztes Jahr hatte ich ja die Probleme mit meinem rechten Sprunggelenk und die letzten Tage bahnt sich eine Erkältung an. Meine Freundin liegt schon seit einer Woche flach und auch ihr Vater hat es auch an sich.

Als ich Montagmorgen aufgewacht bin, hatte ich leichten Schnupfen und ein leichtes Kratzen im Hals. Sofort habe ich mich in der Wohnung der Eltern meiner Freundin auf die Suche nach Ingwer und heißer Zitrone gemacht und bin auch fündig geworden. Seit Montag gibt es also jeden Tag mindestens eine heiße Zitrone und ein Daumennagel großes Stück Ingwer und meine Symptome haben sich zumindest nicht verschlimmert. Gestern hatte ich noch etwas Schnupfen, Kopfweh und Kratzen im Hals, so plagt mich zurzeit nur noch der Schnupfen etwas. Wollen wir hoffen, dass es dabei bleibt bzw. sich dieser auch noch verzieht.

an der Silberklippe
Der Lauf in der hessischen Schweiz am Samstag war mal wieder phänomenal. Freitag war ich noch mit Freunden und Bier unterhalb der hessischen Schweiz ca. 14 km wandern und am Montag wollte ich eigentlich direkt wieder auf ein kurzes Ründchen und zum Bärlauch sammeln da hoch, bei meinem Gesundheitszustand wollte ich aber kein Risiko eingehen und blieb zu Hause.

Gestartet bin ich diesmal in Neuerode, der Ort liegt dem Heimatort meiner Eltern etwas näher als mein üblicher Startpunkt Hitzelrode, und es ging erstmal am alten Steinbruch vorbei in Richtung Meinhardsruh. Hier war ich als Kind sehr oft unterwegs und ich wollte die Gegend mal wieder erkunden. Damals stand hier noch eine alter Bretterbude, in der einige alte Baumaschinen standen, davon war aber keine Spur mehr. Auch den Steinbruch selber habe ich nicht direkt in Augenschein genommen, sondern ich bin vorher schon rechts den Berg hoch. Hier oberhalb des Steinbruches sollte dann die Tage wohl auch das Osterfeuer stattfinden, worauf der Holzhaufen und die Biertischgarnituren schließen ließen. Eine wirklich schöne Location, von der aus man bestimmt auch noch mehr Osterfeuer im Tal sehen konnte.

Gleitschirmstartplatz
Als nach dem ersten Downhill die ersten Gleitschirme über mir zu sehen waren, sah ich mich schon auf Höhe des Gleitschirmstartplatzes. Also bin ich spontan links den ziemlich steilen Berg hoch, um mir die Starts mal aus der Nähe anzuschauen. Ich staunte nicht schlecht, als ich plötzlich auf der Silberklippe stand und noch circa 3 km von dem Startplatz entfernt war. Da habe ich mich dann wohl mal wieder etwas vertan, aber so kam ich in den Genuss des Ausblickes und des anschließenden Singletrails. Der Grenzweg, wie er genannt wird, ist ein schöner schmaler Weg direkt am Hang über Kella durch den Wald und ein riesiges Bärlauchfeld.

ein weiteres Stück dt. Geschichte
Als Gleitschirmflieger muss man wirklich fit sein. Man sitzt da ja nicht nur faul in seinem Gleitschirm, sondern muss auch den ganzen Weg vom Tal mit einem riesen Rucksack wieder hoch auf den Gipfel. Umso schneller man dabei ist, umso öfters kann man den Tag über dann natürlich auch abspringen. Und auch das Aufstellen des Gleitschirmes verlangt einiges an Übung. Man hat sofort gesehen, wer das schon länger macht und wer nicht. Während einige den Schirm aufgestellt haben und direkt losgeflogen sind, brauchten andere zig Versuche. Es gab auch jemanden, der hat in den bestimmt 15 Minuten, die ich da gestanden habe, es trotz circa 7 Versuchen nicht geschafft den Schirm aufzustellen.

am Uhlenkopf
Vom Startplatz ging es dann über den Kolonnenweg Richtung grünes Band, wo damals die innerdeutsche Grenze stand. Hier steht auch noch ein Stück Grenzzaun und man kann eine Stasi-Schleuse bewundern. Das ist aber eigentlich nichts anderes als ein kleiner, 40 m langer Abwasserkanal unter der Grenze hindurch. Normalerweise würde ich hier jetzt weiter Richtung Norden auf dem wirklichen geilen Premiumwanderweg P16 Richtung Asbach-Sickenberg laufen, aber wegen des anstehenden Ultramarathons beließ ich es dieses Mal bei einer kleineren Runde.

auf dem Hohestein
Auf dem Weg nach Hitzelrode, wo ich mir kurz vor der Rückkehr ans Auto eine Cola gönnen wollte, nahm ich noch allerlei Aussichtspunkte mit und schoss ein paar sehr schöne Fotos. Im Naturhotel Hessische Schweiz in Hitzelrode gab es dann aber nur 0,5 l-Colaflaschen und ich war etwas besorgt, ob mein Magen das verkraftet. Auf den letzten 5 km gab es aber tatsächlich keine Komplikationen und ich konnte auch mit dem halben Liter Cola im Magen noch ganz gut weiterlaufen.

Angesichts des Höhen- und Bodenprofils war ich mit 2:15 Stunden auf 22,6 km, was einem Schnitt von unter 6:00 min/km entspricht, mit circa 700 Höhenmetern recht flott unterwegs. Ich glaube, das Tempo werde ich beim Bilstein-Marathon aber nicht halten können.


22,6 km - 725 Höhenmeter - 2:15 h

Mittwoch, 10. April 2019

mein erster flacher Straßenmarathon

Obwohl ich schon sehr lange Laufe und auch schon den ein oder anderen Ultratrail hinter mir habe, so bin ich noch nie einen flachen Straßenmarathon gelaufen. Über die Marathondistanz war das überhaupt erst mein zweiter Lauf und mein erster war ja beim Bilstein-Marathon 2016, allerdings gleich mit 1.100 Höhenmetern. Da ich absolut keinen Anhaltspunkt über eine mögliche Zielzeit hatte, habe ich mal meinen kürzlich aufgestellten 10 km-Rekord von 44:00 Minuten als Anhaltspunkt genommen. Diverse Laufzeitberechnungen erzählten mir was von unter 3:30 Stunden und so nahm ich die Herausforderung an.

kurz vor dem Start
Mein Training auf Geschwindigkeit im ebenen Flachland bezog sich bisher nur darauf die 10 km-Zeit zu verbessern, von einem Marathon ist das also weit entfernt und so richtig Lust auf den Marathon hatte ich ehrlich gesagt auch nicht. 3,5 Stunden pure Quälerei mit stupiden Tempo halten und bis zum Schluss auf die Zähne beißen. Ich habe mich damals aber angemeldet, da der 1. Werratal-Marathon gleich um die Ecke meiner Heimat war und ich mal testen wollte, zu was ich in der Lage bin.

1,5 Wochen vor dem Marathon absolvierte ich einen Halbmarathon-Testlauf über 21,1 km in 1:44 Stunde und da wusste ich schon, dass das auf die doppelte Distanz echt hart wird, aber machbar ist. Immerhin bin ich die Zeit nach der Arbeit im Training ohne Wettkampf-Adrenalin und -Anspannung gelaufen. Vor dem Rennen habe ich mir dann nochmal das Höhenprofil angeschaut und mir eine Renntaktik zurecht gelegt.

da ist man als Trailrunner schon etwas traurig, dass man unten auf der Straße rumläuft

Auf den ersten 10 km ging es stetig leicht von 230 auf 380 m über Normal Null nach oben, anschließend ging es kurz, aber heftig, nach unten. Am höchsten Punkt wurden wir von einer Straßenmarkierung "Höchster Punkt" begrüßt und danach ging es nur noch flach an der Werra entlang. Die ersten 10 km wollte ich also eher etwas langsamer angehen, so um die 5:00 min/km. Wie so oft habe ich mich daran aber nicht gehalten und das sollte ich später noch bereuen. Dabei lief ich eine Zeit sogar mit einem erfahrenen Läufer vom PSV Grün-Weiß Kassel, der die ersten Kilometer ebenfalls mit 5:00 min/km laufen wollte. Meine Uhr zeigte mir allerdings einen Pace von 5:10 min/km an und das war mir doch etwas zu langsam. Also ließ ich ihn hinter mir, was nicht besonders schlau war. Schon wenige Zeit später überholte er mich wieder.

Die Halbmarathondistanz war überhaupt kein Problem für mich und meine Uhr sagte mir selbst bei Kilometer 27 noch einen Zieleinlauf nach 3:28 Stunden voraus, allerdings merkte ich schon da, dass ich das Tempo wohl nicht halten werden kann. Nach 20,5 km bog ich zudem auf einen schönen Singletrail entlang der Werra ein, was mich nochmals pushte. Der Weg war echt schön - bewaldet und direkt neben der Werra - und ging auch durch ein Bärlauchfeld hindurch.

man sieht mir die Anstrengung an
Nach 27 Kilometern kam dann aber schon so langsam der Einbruch. Die Pausen bei den Versorgungsstationen wurden wesentlich länger als geplant und nach der letzten bei Kilometer 38 dachte ich mehrmals ans Aufgeben. Nach dieser letzten Versorgungsstation, an der ich mir eine Cola und einen Eistee gegönnt hatte, fiel es mir unheimlich schwer weiterzulaufen. Mein Tempo lag teilweise über 5:30 min/km und ich war sogar schon dabei ins Gehen überzugehen, aber ich riss mich nochmal am Riemen und biss auf die Zähne.

Nach 3:31:50 Stunden war die Quälerei dann endlich zu ende und ich verbrachte einige Minuten zusammengesackt und fix und fertig auf der Bordsteinkante. Das Aufstehen war mit einer ungemeinen Anstrengung und Qual verbunden und ich legte mich dann auf die Wiese neben dem Zieleinlauf, denn ein weiterer befreundeter Läufer, den ich nur am Start kurz sah und mit dem ich unter anderem auch den Urwaldsteig um den Edersee bezwingen wollte, müsste auch bald eintrudeln. Erst bei der Siegerehrung, bei der ich auf einen Platz auf dem Siegertreppchen meiner Altersklasse gehofft hatte, wurde er als Zweitplatzierter meiner Altersklasse aufgerufen. Er war tatsächlich bereits nach 3:09 Stunden im Ziel, ich habe ihn also deutlich unterschätzt. Ich wurde nur vierter und verpasste so den Sprung auf das Treppchen.

42 km - 306 Höhenmeter - 3:30 h (Nettozeit abzügl. Verpflegungsstopps)

Bei der Siegerehrung unterhielt ich mich noch etwas mit dem Läufer vom PSV Grün-Weiß Kassel und holte mir unter anderem einige nützliche Tipps bezüglich der Regeneration ein. Leider hatte ich weder Sauna, noch Eisbeutel, eine heiße Badewanne oder die Blackroll dabei. Bei letzterem müsste es wahrscheinlich auch eher heißen zum Glück. ;-)

Ob ich mir nochmal so einen Straßenmarathon antun werde weiß ich nicht. So viel Schönes wie auf längeren Trailläufen war nämlich nicht dabei und wie bereits gesagt hieß es die ganze Zeit nur Tempo halten und auf die Zähne beißen. Die Organisation und die Strecke war für einen Straßenmarathon(!) aber absolut erstklassig. Man lief, wie der Name schon sagt, durch das Werratal und als Trailläufer war man schon das ein oder andere Mal etwas traurig, dass man nicht oberhalb der Klippen unterwegs war.

Spendenliste April 2019

DatumKilometerArtMultiplikatorSpendeKommentar
02.04.20198,35 kmLauf0,1 €/km0,84 €5 km im Renntempo, Rest Ein- und Auslaufen
05.04.20197,57 kmLauf0,1 €/km0,76 €mit (Bergs-)Sprints zur Arbeit
07.04.20191,31 kmLauf0,1 €/km0,13 €Einlaufen
07.04.201942,03 kmWettkampf0,2 €/km8,41 €1. Werratal-Marathon
15.04.20197,72 kmLauf0,1 €/km0,77 €zur Arbeit gelaufen...
15.04.20193,04 kmLauf0,1 €/km0,30 €...danach ins Fitnessstudio...
15.04.201912,75 kmLauf0,1 €/km1,28 €...und anschließend direkt zum Lauftreff
17.04.201914,32 kmLauf0,1 €/km1,43 €mit Barfußschuhen zum Lauftreff
20.04.201922,59 kmLauf0,1 €/km2,26 €schnelles Ründchen durch die hessische Schweiz
27.04.20195,66 kmLauf0,1 €/km0,57 €für den BiMa eingrooven
28.04.201956,71 kmWettkampf0,2 €/km11,34 €Bilstein-Marathon mit 57 Kilo- und 1.400 Höhenmeter
April 201928,09 €stand 13.05.2019