Donnerstag, 24. Mai 2018

Jetzt also doch unter's Messer?

Nachdem ich gestern das Okay von einem der besten Sportorthopäden der Gegend bekommen habe, bin ich direkt mal 4 km barfuß gelaufen. Aber der Reihe nach!

Das soll also doch raus!
Der Orthopäde hat einen sehr guten Ruf und ist nicht umsonst Mannschaftsarzt von Handball- und Eishockey-Bundesliga-Mannschaften und hat Bilder mit Shkodran Mustafi und anderen Sportgrößen in seinem Wartezimmer hängen. Ich selber habe schon sehr gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Er war der einzige von vier Ärzten, der bei mir damals einen Kreuzbandriss richtig diagnostiziert hat.
Allerdings ist er auch sehr schnell mit dem Skalpell unterwegs. Während die anderen beiden Orthopäden ja lediglich von einer Laufpause gesprochen haben, möchte er eine Arthroskopie durchführen und dabei gleich das ca. 4 x 10 mm große Knochenfragment entfernen.
Außerdem ist er sehr kurz angebunden. Zwei Stunden Wartezeit trotz Termin sind die Regel und dann spricht er kaum fünf Minuten mit einem, wovon er das meiste unverständlich in sein Aufnahmegerät faselt. Er meinte zu mir, dass er da „mal reinschauen“ muss. Ich dachte zunächst an ein neues Röntgenbild oder ähnliches. Erst als er mich fragte, wann ich denn wieder Zeit hätte, kam mir das etwas Spanisch vor. Dann war er auch schon wieder verschwunden und erst seine Sprechstundenhilfe erklärte mir, dass es sich um einen operativen Eingriff handelt und dass ich in einem Monat zur OP erscheinen soll. Sechs Stunden vorher nichts essen, zwei Stunden vorher nichts trinken und einen Tag später zum Schlauch ziehen wieder kommen. Das war es, keine weiteren Informationen oder Gespräche. Auch dass ich danach wohl drei bis sechs Wochen krankgeschrieben werde, erfuhr ich erst durch Google.
Ich glaube, er hat mir auch gar nicht richtig zugehört. Ich sagte ihm, dass ich keinerlei Probleme oder Schmerzen habe, nur immer wieder umknicke und das MRT vielleicht nicht ganz so gut aussah. Dass die anderen beiden Orthopäden mir zwei Wochen bis drei Monate Laufpause verordnet haben und einer davon vor einem Ermüdungsbruch gewarnt hat, hat er entweder nicht registriert oder es war im egal. Und dass ich geplant hatte, im Lake District in den nächsten Wochen an diversen Wettkämpfen teilzunehmen, kommentierte er nur mit einem „so lange ich keine Schmerzen habe, spricht da auch nichts gegen“. Absolut keine Nachfragen zu meinen Umknicktraumen. Wann, wie oft etc.
Montag gehe ich jetzt wohl oder übel zu einem vierten Spezialisten, der auch einen sehr guten Ruf hat und sich für seine Patienten etwas mehr Zeit nehmen soll. Die 30 km Fahrt und den einen Urlaubstag dafür nehme ich gerne in Kauf, so schnell bekommt man bei ihm nämlich normalerweise keinen Termin. Den Termin habe ich aber schon vor zwei oder drei Wochen klar gemacht.

Als ich nach Hause kam stand für mich fest, dass ich erstmal ein kleines Ründchen laufen gehe, um mich wieder an die Belastung zu gewöhnen. Und wenn die Runde schon so klein ist, dann könnte ich ja auch gleich barfuß laufen und etwas für meine Fußmuskulatur tun. Ich bin ja nun schon öfters barfuß spazieren gegangen und mit Barfußschuhen joggen gewesen, dann sollte das ja kein Problem sein. Also ab in den Park und den größten Teil der Strecke habe ich dann auf der am Gehweg angrenzenden Wiese zurückgelegt. Dass die Beanspruchung für die Fußsohlen beim Joggen eine ganz andere ist als beim Gehen, habe ich nicht bedacht bzw. gar keinen Gedanken daran verschwendet. Auf jeden Fall habe ich mir gleich mal zwei schöne Blasen an den beiden inneren Mittelzehen geholt und meine Fußsohlen brennen heute noch leicht beim Gehen. Reicht jetzt erstmal wieder mit laufen und warten wir doch lieber mal bis Montag ab, was der andere Spezialist sagt.

4,2 km - 23 min - 21 Höhenmeter - 5:39 min/km

Dienstag, 22. Mai 2018

Der für mich uninterpretierbare MRT-Befund

Hier der MRT-Befund, auf den die völlig unterschiedlichen Aussagen von zwei Orthopäden (zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten Zwangslaufpause) beruhen und den ich mir jetzt mal aushändigen lassen habe:

"MRT rechtes OSG vom 19.04.2018.

Rechtfertigende Indikation: Zustand nach Umknicktrauma vor 1 Jahr, Verdacht auf Weber A Fraktur.

Ca. 10 x 4 mm große schalenartige knöcherne Struktur direkt unterhalb des Malleolus lateralis mit Spongiosaödem der Struktur sowie auch des angrenzenden Außenknöchels. Ein frischerer knöcherner Ausriss ohne größere Dislokation ist möglich. DD ältere, nicht verheilte knöcherne Absprengung oder Os subfibulare mit Reizung. Daneben zeigen sich geringe diffuse Spongiosaödeme am medialen Talus bzw. am Innenknöchel sowie im Bereich der Fußwurzelknochen und an der Basis der medialen Mittelfußknochen, DD stressbedingt. Anamnese? Klinik? Gegebenenfalls Verlaufskontrolle bei persistierender Symptomatik.

Intakte vordere und hintere Syndesmose. Intakte Ligamenta fibulotalare anterius und posterius sowie kalkaneofibulare.

Unauffällige OSG und USG. Keine höhergradige Arthrose. Keine OD.

Kein Sinus tarsi Syndrom. Keine Plantarfasziitis. Intakte Patellarsehne."

--- Keine Gewähr auf korrekte Rechtschreibung! ---


Freitag, 18. Mai 2018

MTB-Tour mit MTB-Kassel und fast 30 Teilnehmern

Gestern war ich zum zweiten Mal nach bestimmt zwei Jahren mit MTB-Kassel unterwegs. Die Trails damals waren etwas leichter und es waren auch nicht ganz so viele Teilnehmer dabei. Damals hieß es in der Veranstaltung auch einfache Wege und diesmal ging es bis mittelschwer. Es waren vielleicht 10 Leute dabei, gestern waren es fast 30. Das ist bestimmt ein lustiges Bild, wenn sich da so eine lange Schlange einen Singletrail hoch quält.

Quelle: www.facebook.com/mtbkassel/

Es hat mal wieder richtig Spaß gemacht und ich habe wieder einige neue Wege kennengelernt. Man glaubt gar nicht, dass es so viele Wege im Wald gibt. Da denkt man, man hat schon alles gesehen, und trotzdem findet man immer wieder neue. Es gab sogar eine Levada und ich fühlte mich sofort nach Madeira zurückversetzt.

Als wir für ein Foto posierten und ich wieder an meinen Bremshebel griff, ist der plötzlich nach vorne geklappt und hing schlaff runter. Zum Glück war genügend Material zum Flicken vorhanden und so ging es dann mit zwei Kabelbindern weiter. Heute werde ich an der Arbeit mal wieder versuchen, den Sicherungsring in die Nut zu setzen. Das ist eine verdammt blöde Fummelei, da dort wenig Platz zum Hantieren ist und man kaum dran kommt. Das ist mir schon mal vor einigen Jahren passiert, damals aber nach einem kleinen Sturz.

da oben links ist der blöde Sicherungsring mit Scheibe


29,1 km - 1:43 Stunde - 725 Höhenmeter

Donnerstag, 10. Mai 2018

mal wieder Kassel's Norden mit dem MTB erkundet

die Dönche
Da es heute zum Vatertag ja nicht ganz so rosig mit dem Wetter bestellt sein soll, obwohl es zurzeit draußen immer noch wunderschön ist, habe ich meine lange MTB-Tour auf gestern vorverlegt. Nach der Arbeit hat man aber immer dieses Zeitproblem, was echt nervig ist. Naja, so gab es halt erst um 19:30 Uhr Abendessen und ich kann den heutigen Tag mit meiner Freundin verbringen.

Einen groben Plan meiner Tour hatte ich schon im Kopf. Ich wollte auf jeden Fall über die Dönche und den Bismarckturm zum Hohen Gras. Dort war ich nämlich schon mal laufend unterwegs und dort gab es sehr anspruchsvolle und schöne Singletrails. Ich hatte eine Offline-Karte in OruxMaps auf meinem Handy und konnte mich so immer grob orientieren.

Panoramablick vom Bismarckturm
Bis zum Anstieg zum Bismarckturm war auch alles kein Problem, aber dann wurde es etwas haarig. Ich wollte natürlich den kürzesten und damit auch steilsten Trail nehmen und so musste man dann schon etwas mit seinem Körpergewicht spielen. Lehnte man sich nicht weit genug nach vorne, dann lief man Gefahr nach hinten umzukippen. Lehnte man sich nicht weit genug nach hinten, so bekam man nicht genug Druck auf das Hinterrad und es drehte durch. Ich glaube, so steile Anstiege habe ich mit dem Mountainbike noch nicht bezwungen und umso stolzer war ich darauf, dass es doch ganz gut geklappt hat.

auf dem Weg zum Herbsthaus
Oben angekommen musste ich dann aber nochmal über 120 Stufen erklimmen, bevor ich den wunderschönen Rundumblick genießen konnte. Das war nach dem Uphill vorher gar nicht so leicht, aber ging. Hier verbrachte ich auch meine längste Pause. Ich war insgesamt 3:13 Stunden unterwegs und habe davon 2:22 Stunden fahrend verbracht. Allerdings waren die 50 Minuten nicht nur Pause, sondern ich glaube, auch während des Schiebens und Tragens des Fahrrades, hatte die Uhr die Zeit angehalten.

Kassel-Steig
Ich finde es schon etwas traurig, dass selbst jetzt noch – so lange Zeit nach dem Sturm Friederike – einige Wanderwege nicht passierbar sind. Und es handelt sich hier ja nicht um irgendeinen kleinen Wanderweg, sondern um den Kassel-Steig. Nachdem ich das Fahrrad nämlich schon bei den engen Durchgängen der Weideabgrenzungen in die Luft stemmen musste, wurde es danach nicht viel besser. Als ich hier vor dem Sturm Friederike unterwegs war, musste man den Weg schon öfters verlassen, um umgefallene Bäume zu umgehen. Heute ist der Weg an dieser Stelle (zwischen Herbsthaus und Hohes Gras) in einem noch katastrophaleren Zustand. Über fast einen Kilometer war ans Fahren nicht zu denken, man musste sich teilweise richtig durch das Gestrüpp kämpfen. Somit wurde dieser Singletrail, von dem ich anfangs so geschwärmt habe, zu einer richtigen Farce. Als ich dann an einen dicken, umgefallenen Baum kam, an dessen Ende sich ein Ameisenhaufen befand und der Baum selbst als Ameisenautobahn fungierte, kribbelte es schon überall. Ich sah nämlich keinen anderen Weg, als da jetzt drüber zu müssen. Es ging zum Glück aber doch ganz schnell und so kam ich kaum mit den Ameisen in Berührung.

Achtung, Ameisenautobahn!
Am Hohen Gras angekommen fragte ich dann zwei Mountainbiker mal nach dem Weg zum Herkules. Ich sah ihn zwar auf meiner Offline-Karte, aber vielleicht hatten die ja noch einen Tipp für mich. Anstatt die von mir geplante Strecke zu fahren, nahm ich den Tipp der Mountainbiker an und nahm einen Singletrail hinunter bis zu einem Schotterweg, an dem ich dann links Richtung Herkules abbiegen musste. Der Weg war sehr viel spannender und anspruchsvoller als mein geplanter Weg.

Mountainbiker traf ich zwar schon einige, aber wirklich alle hatten einen E-Motor zur Unterstützung am Fahrrad. Ich kann das irgendwie nicht nachvollziehen. Ist es nicht eben dieser Reiz und Ansporn, diese Berge und Hügel mit eigener Kraft zu überwinden? Heutzutage schafft jedes Rentnerpaar so einen Ausflug, wie ich auch am Bismarckturm sehen musste. Nichts gegen diese Leute, auch die sollen in den Genuss kommen und ich finde es auch gut, wenn man in dem Alter noch sportlich unterwegs ist, aber in meinem Alter und Fitnesslevel ist das dann eher so, als würde ich mit Stützrädern unterwegs sein. So, genug gegen E-Bikes gewettert.

endlich oben (Hohes Gras)
Am Herkules angekommen musste der Ausblick natürlich wieder als Foto herhalten. Jedes verdammte Mal, wenn ich da oben bin, komme ich um dieses Foto nicht herum. Ich hatte aber immer noch nicht genug und mein nächstes Ziel sollte die bekannte MTB-Strecke an der Ahne werden. Ich bin ja schon mal von hier aus Richtung Ahne gestartet, aber dieses Mal wollte ich dann natürlich einen anderen Weg nehmen. Nun hatte ich also einen genauen Zielort und konnte nicht einfach wild drauf losfahren. Irgendwie hatte ich schon Probleme die Karte zu lesen, so bemerkte ich immer erst ein paar Meter weiter, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder eben nicht. Aber auch hier, insbesondere unterhalb der Igelsburg, fand ich wieder sehr viele neue, schöne Trails, die ich irgendwann sicherlich auch mal laufend erkunden werde, sobald das mit meinem Knöchel erledigt ist.

am Herkules
An der Ahne dann war ich für meine Verhältnisse ziemlich flott unterwegs und so ergab es sich, dass ich sogar meinen ersten größeren Sprung hinter mich gebracht habe. Das war so nicht geplant, ich hatte die Schanze einfach nur zu spät gesehen. Es ging alles gut, aber weitere Schanzen habe ich umfahren, so ganz geheuer war mir die Flugeinlage nämlich nicht.

Als ich dann am Ende der MTB-Strecke an der Hauptstraße stand, hatte ich noch immer nicht genug. Die Zeit drang aber und zu Hause wartete die Freundin mit dem Essen auf mich. Also nahm ich auch hier wieder den kürzesten und steilsten Trail Richtung Schloss Wilhelmshöhe, nahm dann aber doch hier und da einen kleinen Umweg aufgrund schönerer Wege in Kauf. Mit schöneren Wegen meine ich unbefestigte Singletrails und keine befestigten Forstwege.

unterhalb der Igelsburg
Ich finde es erstaunlich, wie fit ich auf den letzten Kilometern noch war, obwohl 40 km MTB sehr viel anstrengender ist als 40 km Rennrad fahren. Ich denke vor allem die stetige Konzentration auf den anspruchsvollen Trails und der Spaß am Downhill lassen einen die Anstrengungen vergessen, denn auf den letzten Metern Richtung Haustür durch die Stadt merkte ich die Oberschenkel dann doch urplötzlich.

 39,1 km - 2:24 Stunden - 899 Höhenmeter

die letzte Hürde

Montag, 7. Mai 2018

fast 280 km/Woche - IT'S A NEW RECORD!

Feldweg hinter Walburg
Zum Abschluss der Woche habe ich gestern nochmal 85 km mit dem Rennrad hinter mich gebracht. Damit bin ich letzte Woche insgesamt ca. 274 km Rad (180 km Rennrad, 94 km Mountainbike) und 3.000 Höhenmeter gefahren. Absoluter Rekord für mich, obwohl ich am 1. Mai tatsächlich gar nichts gemacht habe. Ich glaube meine vorherige Bestleistung lag irgendwo bei 150 km/Woche. Auch wenn ich neulich doch recht viele negative Sachen am Radfahren aufgezählt habe, so ist es doch eine gute Abwechslung und Alternative zum Laufen. Eine Radtour wird zwar nie den Stellenwert eines Trailruns bei mir einnehmen, aber wie man sieht, komme ich auch mit dem Rad ganz gut zurecht.

veganer Foodtruck
Vorgestern bin ich mit dem Rennrad von Kassel nach Oetmannshausen gefahren. Die Strecke bin ich ja nun schon ein paar Mal gefahren, so dass ich weder Handy noch GPS-Uhr zum Navigieren brauchte. In Waldkappel musste ich nochmal im Rewe anhalten, weil wir vergessen hatten, Tofu auf die Einkaufsliste zu schreiben. Zum Glück passten die Packungen perfekt in die Rückentaschen meines Radtrikots.

50,6 km – 1:58 Std. – 423 Höhenmeter 

zumindest Starterbeutel ergattert
Anschließend bin ich mit meiner Freundin nochmal ganz locker nach Sontra auf das Street-Food-Festival geradelt. Trotz des recht kleinen Festivals gab es doch schon eine ganz leckere Auswahl an veganen Gerichten. Wir hatten beide einen Burger (Cheese & Mexico) mit Süßkartoffelpommes und ich hatte noch ein afrikanisches Reisgericht mit Tomatensoße und Kochbananen. Das Preis-Leistungsverhältnis war - wie immer auf solchen Festivals - unter aller Kanone, aber geschmeckt hat es trotzdem.

19,3 km – 1:22 Std. – 172 Höhenmeter 

Gestern hieß es dann Frustbewältigung wegen des stattfindenden Bilstein-Marathons ohne meine Beteiligung. Trotzdem habe ich mich auf den Weg gemacht um dort ein paar bekannte Gesichter wiederzutreffen und den leckeren Kuchen zu vertilgen. Die vegane Kuchenauswahl war vor 2 Jahren zwar weitaus besser, aber zwei Stückchen (Donauwelle & Banane-Schoko-Kokos-Kuchen) habe ich mir doch gegönnt. Der vegane Apfelkuchen war bei meiner zweiten Kuchenbuffettrunde leider schon alle.
Auch meinen Starterbeutel habe ich noch bekommen, wo unter anderem ein leckeres Brot und ein Faltbecher gegen den Plastikmüll während der Veranstaltungen drin waren. Den Honig habe ich an die Mutter meiner Freundin weitergereicht.

auf dem Weg nach Eschwege
Auf dem Rückweg nach Oetmannshausen bin ich über Eschwege gefahren, wo ich mit meiner Mutter und meiner Freundin und ihren Eltern am Seelenhaus getroffen habe. Das Seelenhaus ist ein kurzzeitiges Kunstprojekt. Bevor der Altbau abgerissen wird, konnten sich allerlei Künstler hier ein Raum nehmen und diesen nach Belieben gestalten. Das Haus war riesig, inkl. Dachboden 4 Etagen, und hat ca. 50 Zimmer. Auf dem Hof wurde der Garten gestaltet und in der Vorhalle gab es Waffeln, Getränke und Aufführungen. Auch wenn ich eigentlich gar nichts für Kunst übrig habe, so kann ich einen Besuch nur jedem ans Herz legen, zumal der Eintritt kostenlos ist.

85,1 km – 3:17 Std. – 1165 Höhenmeter 

das Seelenhaus in Eschwege

Donnerstag, 3. Mai 2018

Mit dem MTB zu den Niester Riesen

Gestern bin ich drei Stunden früher als sonst zur Spätschicht aufgebrochen, aber nicht um zu arbeiten, sondern nur um schnell meine Sachen dort zu deponieren und weiter Richtung Kaufunger Wald zu starten. Vor der Arbeit habe ich nämlich eine Mountainbiketour geplant. Da die Firma auf dem Weg liegt, wollte ich danach nicht nochmal heim, sondern direkt an die Arbeit.

Die Strecke habe ich mir auf gpsies.com rausgesucht, ich hatte aber auch vorher schon einen ungefähren Plan, wo es lang gehen sollte. Ich wollte den Premiumwanderweg P11 „Niester Riesen“ mit einbeziehen, welchen ich vor 2 Jahren während meiner Vorbereitung zu meinem ersten Marathon bereits gelaufen bin. Auf der Strecke gab es nämlich allerhand historische Informationstafeln und bei den „Niester Riesen“ handelt es sich um Naturdenkmäler. Um genauer zu sein und vor sehr langer Zeit gepflanzte Bäume wie einen Mammutbaum oder eine grüne Küstendouglasie.

Die Strecke selber war sehr abwechslungsreich. Viele Singletrails gab es zu bewältigen, leider aber auch ein paar unschöne Querfeldeinpassagen. Bei einem Downhill verlor ich meine Sonnenbrille, bemerkte das aber natürlich zu spät. Ich hatte sie nämlich nicht auf, im Wald war es schattig und ich wollte die Strecke genau im Blick haben. Also wieder hochgequält und zum Glück lag sie dann unübersehbar mitten auf dem Singletrail.

31 km - 1:52 Std. - 596 Höhenmeter






Brille beim Downhill verloren, also wieder umgekehrt




auch Naturdenkmäler halten der Natur nicht stand

Trailrunning vs. MTB vs. wandern

Gestern war ich mal wieder mit dem Mountainbike unterwegs. Was bleibt mir denn auch anderes übrig, wenn ich nicht laufen darf? :-( Das Mountainbiken macht zwar schon Spaß, aber es ist halt kein Laufen. Beim Laufen ist man irgendwie viel mehr mit der Natur verbunden und der Untergrund spielt eine noch größere Rolle als beim Fahrradfahren. Natürlich muss man auch hier darauf achten, dass man mit dem Reifen vielleicht nicht die größten Wurzeln und Steine mitnimmt, aber das Feedback ist halt schon ganz anders. Außerdem bietet einem das Laufen sehr viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten. Querfeldein ist mit dem Rad nicht immer machbar und selbst die kleinsten und einfachsten Kletterpassagen sind mit dem Rad unüberwindbare Hindernisse.

Beim Downhill rast auch einfach alles an einem vorbei, so richtig genießen kann man die Natur nicht, auch wenn es trotzdem einen Heidenspaß macht. Man hat hier absolut keinen Blick für die schönen Dinge, die die Natur, die Berge und die Wälder ausmachen, ist zumindest meine Meinung und mein Empfinden. Der Uphill auf zwei Rädern ist wesentlich schwieriger als auf zwei Füßen, gerade für einen Anfänger wie mich, was per se aber auch nicht unbedingt schlecht ist. Man kommt nur langsam voran, muss ordentlich in die Pedalen treten und dabei auch noch auf schwierigstem Untergrund die Balance halten. Hindernisse auf den Wegen, insbesondere nach dem Sturm Friederike, kann man zu Fuß wesentlich leichter um- oder übergehen als zu Rad.

Einfach mal vom Rad absteigen und die Natur genießen ist auch nicht so mein Ding. Also die Natur genießen schon, aber wenn ich schon mal fest im Sattel sitze, dann habe ich irgendwie keine Lust darauf abzusteigen, mal kurz inne zu halten, wieder aufzusteigen und mit kräftigen Tritten in die Pedalen wieder Schwung zu holen. Beim Laufen mal kurz stehen bleiben ist da mit wesentlich weniger Mühe verbunden.

Ich kann es drehen und wenden wie ich will, das Mountainbiken kann das Laufen auf gar keinen Fall ersetzen. Auch wandern finde ich ziemlich öde, warum kann ich noch nicht mal sagen. Es ist halt ziemlich langwierig und stellt in meinen Augen keine besondere Leistung dar. (Also für mich persönlich nicht, ich möchte auf keinen Fall die Leistung anderer Wanderer beurteilen oder schlecht reden.) Es muss schon mit irgendwas Besonderem verbunden sein, Kletterstiegen, geschichtlichen oder archäologischen Sehenswürdigkeiten oder Geocaching zum Beispiel, um es für mich interessant zu machen. Die Aussicht auf einen spektakulären Ausblick ist für mich nicht Antrieb genug in die Wanderstiefel zu stiegen, aber vielleicht wird der Lake District mich ja eines Besseren belehren.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Drei Monate Laufpause und Alternativaktivitäten im Lake District

Die Sache mit meinem Fuß sieht nicht gut aus. 

Röntgenbild
Orthopäde 1 vor dem MRT: "Weber-A-Fraktur, mal schauen was wir da noch für Sport machen können."
Hörte sich für mich so an, als würde ich nie wieder einen Marathon laufen.

Orthopäde 2 vor dem MRT: "Vor neun Monaten das erste Mal umgeknickt? Dann können Sie ruhig weitermachen wie bisher, solange Sie keine Schmerzen haben."
So von Pause und Ruhigstellung nach dem Umknicken hält er wohl nicht viel.

Orthopäde 1 mit MRT-Befund: "Große Gefahr eines Ermüdungsbruches! Mehrmonatige Laufpause! Dann langsam wieder einstiegen."
Einen genauen Fahrplan, was wie lange, konnte er mir nicht nennen. Auch einen Folgetermin zu einer erneuten Untersuchung lehnte er ab.

Orthopäde 2 mit MRT-Befund: "Zwei Wochen Laufpause, sechs Wochen 24 Stunden am Tag Orthese tragen. Nach den sechs Wochen nur noch beim Laufen Orthese tragen."

Orthopäde 2 nimmt sich im Gegensatz zu Orthopäde 1 sehr viel Zeit für seine Patienten und erklärt einem alles bis ins kleinste Detail. Google, Zeichnungen...

Leider hört es sich für mich aber so an, als wenn Orthopäde 1 mehr Ahnung hat, aber ich würde natürlich lieber Orthopäde 2 glauben. Ich werde mir jetzt doch mal einen Termin bei einem Experten holen, auch wenn ich da mehrere Wochen auf einen Termin warten muss. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Fraktur nach elf Monaten auf einmal anfängt zu verheilen (nach dem ersten Mal umknicken habe ich ja bereits drei Monate Laufpause eingehalten) oder dass ich ohne Folgeuntersuchung wieder in den Laufsport einsteigen soll.

Trotzdem werde ich schweren Herzens zunächst den Rat von Orthopäde 1 annehmen und meine Laufschuhe erstmal stehen lassen. Den Bilstein-Marathon diesen Sonntag und auch den Ultra im September werde ich nicht angehen. Was ich mit den drei Läufen (10 – 25 km) im Lake District mache, weiß ich noch nicht. Eventuell werde ich daran teilnehmen, aber nicht über schnelleres Wandern hinausgehen. Wie lange ich damit für die 25 km dann brauche, weiß ich auch noch nicht. Ich werde mal im Laufschritt um den Block ziehen und meine Geschwindigkeit aufzeichnen.

MRT
Den Lake District-Urlaub werde ich trotzdem nützlich angehen und unter anderem das Navigieren endlich mal angehen. Einen Kompass und eine Kartentasche habe ich mir bereits besorgt und ich habe mir jede Menge Tutorials zur Offline-Navigation auf YouTube angeschaut. Das Wissen möchte ich nun endlich auch praktisch umsetzen und schauen, ob das alles so einfach ist, wie in den Videos gezeigt. Denn wie ich bereits schon öfters geschrieben habe, habe ich bisher immer das Handy zum Navigieren genutzt und kam dadurch unter anderem wegen nicht ausreichender Akkulaufzeiten auch schon in brenzlige Situationen.

Des Weiteren tausche ich meine zwei Füße gegen zwei Reifen aus. Ich werde mir vor Ort ein Mountainbike ausleihen und damit die Gegend erkunden. Nach Leihgeschäften habe ich bereits Ausschau gehalten und auf Facebook auch schon sehr schöne Tipps bekommen. Auch wenn das Mountainbiken im Gelände für mich ziemliches Neuland ist, so bin ich guten Mutes, sicher durch den Lake District zu kommen. Schließlich fahre ich schon so meine 80 bis 150 km Rad in der Woche, wenn auch fast ausschließlich auf der Straße. Richtige Mountainbiketouren habe ich erst drei hinter mir und vor allem das Bergab rutschen mit blockierendem Hinterrad macht mir etwas Sorgen. Darüber werde ich mich aber auch noch informieren, was man in diesem Fall tun sollte.