Montag, 27. August 2018

Referenzultra vor dem eigentlichen Ultra

Gestern war es also soweit, mein letzter langer Lauf vor dem Südthüringentrail stand auf dem Programm. Es ging wieder auf die wunderschönen, anspruchsvollen und teils spektakulären Premiumwanderwege P4 und P16 in der Hessischen Schweiz.

Aussichtspunkt Faulbornskopf
Bei perfektem Laufwetter und angenehmen Temperaturen von etwas über 20° Celsius startete ich gestern wieder auf eine große Runde in Hitzelrode über Pfaffschwende und Asbach-Sickenberg. Es war leicht bewölkt und trocken. Dank des bisschen Regens in der Nacht war der Waldboden nicht mehr ganz so hart und lies sich wunderbar laufen. Mein Ziel war es diesmal die Marathondistanz ohne Pause zu bewältigen, denn normalerweise mache ich auf solch langen Läufen gerne mal insgesamt um die 45 Minuten Pause um mich zu orientieren, den Ausblick zu genießen oder Fotos zu schießen. Da ich einen Großteil der Strecke und die Ausblicke schon kannte, musste ich mich erheblich weniger orientieren und Fotos schießen als sonst und hatte somit nur ganz, ganz selten das Handy oder auch die GoPro in der Hand.


Kregers Häuschen
Die ersten 28 km verliefen über die gleiche Strecke, die ich bereits vor drei Wochen gelaufen bin. Da ich aber dann doch mal etwas anderes sehen und noch ein paar Kilo- und Höhenmeter mehr sammeln wollte, lief ich hier noch eine kleine Schleife. Diese Schleife habe ich bei gpsies.com selbst erstellt und an den Rundkurs angehangen. Wie nicht anders zu erwarten, erwarteten mich teils sehr zugewachsene und kaum erkennbare Wege. So musste ich mich beim Abstieg vom Faulbornskopf auch ein kleines Stück steil bergab durch kniehohes Laub kämpfen, was aber wirklich Spaß gemacht hat. Am Aussichtspunkt des Faulbornskopf nach 31 km nahm ich dann meine erste kleinere Pause zum Fotos schießen, denn diesen Ausblick kannte ich noch nicht. Ein paar Kilometer später passierte ich noch die Ruinen des Kregers Häuschens und der Obersten Kirche. Auch dort schoss ich schnell zwei, drei Fotos.

An anderer Stelle hinauf zum 520 m hohen Hörne dann nach 37 km ging der steilste "Wanderweg" den Berg hoch, den ich je gesehen habe. Ich hatte wirklich absolut keine Lust hier jetzt mit schweren Beinen hochzuklettern, aber es war der kürzeste Weg zum eigentlichen Wanderweg. Ich kam nur auf allen Vieren vorwärts und musste mich an Baumwurzeln hochziehen. Hier rutschte mir auch mein Handy aus der Tasche. Erst stand ich wie angewurzelt da und dachte schon, dass das Handy jetzt den ganzen Berg hinunter rutscht, bis ich erkannte, dass es langsamer rutschte als erwartet und ich es mit ein paar großen Schritten einholen konnte. Im Endeffekt muss ich sagen, dass dieses Teilstück doch recht viel Spaß gemacht hat und es schön war auch mal die Hände zu benutzen. Auf dem Hörne unterhielt ich mich kurz mit einem Paar, wo der männliche Part von 10 Jahren noch beim Rennsteiglauf mitgemacht hat.

Oberste Kirche
Nach 41 km war ich dann wieder am Auto, aber das war ja noch immer keine Marathondistanz. Also nahm ich nochmal ein Teilstück des P4 in Angriff. Das wären dann nochmal 5,5 km und 200 Höhenmeter mehr, aber beim Aufstieg zu diesem Wanderweg entschied ich mich spontan um und nahm einen kürzeren Weg. Wie es bei mir meist auf solchen Trails ist, kommt der Mann mit dem Hammer immer bei irgendeiner Steigung, sowie auch dieses mal. Es kamen dann also nur noch 2 km und 100 Höhenmeter hinzu, aber das reichte ja auch um die Marathondistanz zu knacken.

Man sagt ja, das alles über 42,195 km ein Ultramarathon ist, also bin ich heute meinen ersten Ultra gelaufen. Und anstatt 50 min Pause waren es diesmal insgesamt nur 10 (Pinkelpause, Unterhaltung, Fotos, orientieren...). Mit dem Pace kann ich mir sehr gut vorstellen den Südthüringentrail zu bewältigen und damit läge ich tatsächlich bei 5,5 Stunden.

Panorama am Faulbornskopf

43 km - 4:53 h - 1627 Höhenmeter

Freitag, 24. August 2018

Nochmal 90 km-Woche, bevor es ins Tapering geht

Ich habe mal wieder blind ins Internet gegriffen und einen Trainingsplan für einen Ultramarathon von 50 km in unter 5 Stunden in die Finger bekommen. 5 Stunden sind natürlich nicht mein Ziel, aber die Zeit geht ja auch von einem Ultra im Flachland aus. Dieser sieht für diese 89 Wochenkilometer vor, bevor es dann ins Tapering geht.

Montag hatte ich einen Ruhetag und Dienstag war ich beim Yoga. Zwei Tage am Stück nicht laufen und dann 90 Wochenkilometer voll zu kriegen ist vielleicht nicht die beste Idee, aber Montag musste ich mich ausruhen und ich wollte auch unbedingt mal wieder zum Yoga. Das ist kein Schneidersitz-Räucherstäbchen-Yoga, sondern tut echt weh und ist verdammt anstrengend, ans Laufen war danach nicht mehr zu denken.

Also Mittwoch bei 30° mit der ersten Einheit (Tempodauerlauf, 15 km in 1:20 Stunde) angefangen, die eigentlich hätte am Dienstag stattfinden sollen, und gleich etwas verwirrt gewesen. Ich sollte einen Pace von 5:20 min/km und einen Puls von 85-90% HF max halten. Bei dem Pace wäre ich nie und nimmer in diesen Pulsbereich gekommen. Bei einer Diskussion darüber auf Facebook riet man mir dann, meine maximale Herzfrequenz vielleicht mal neu zu bestimmen oder einen Trainingsplan zu nehmen, der meiner Leistungsfähigkeit auch entspricht. Ich tendiere eher zu letzterem, da ich eigentlich eh nie nach Puls trainiere, sondern auf meinen Körper höre oder nach Pace laufe. Am Ende bin ich die 15 km mit einem Pace von 5:08 min/km und einem Puls von 82% HF max gelaufen, das hat auch gereicht.

Gestern, Donnerstag, standen dann Intervalle an. Da ich aber einen Tag vorher schon Gas gegeben habe und es immer noch 30° waren, habe ich das Intervalltraining um einen Tag verschoben und dafür den kurzen, erholsamen Dauerlauf vom Samstag nach vorne gezogen. Also steht heute das Intervalltraining bei circa 10° kälteren Temperaturen an, das lässt sich schon eher aushalten. Samstag mache ich dann einen Tage Ruhepause, bevor es am Sonntag nochmal in die Hessische Schweiz für einen Dauerlauf von über 40 km geht.

Gestern habe ich mir also eine Route bei gpsies.com erstellt, welche ein paar schöne Wege Richtung Bergpark beinhaltet. Dabei bin ich auch zum ersten Mal den Panoramaweg gelaufen, welcher durch ein paar Baumwipfel hindurch einen schönen Blick auf Kassel bietet. Außerdem bin ich auf dem Rückweg nicht stur die langweilige Wilhelmshöher Allee runter gelaufen, sondern habe einen Weg ein paar Meter abseits dieser genommen, unter anderem an der Drusel (Bach) entlang und durch die Goetheanlage (Park). Ich denke, ich werde den in Zukunft immer nehmen, da er doch etwas schöner ist als die Wilhelmshöher Allee, auch wenn es da nochmal ein paar Höhenmeter zu bewältigen gibt. Am Ende standen 14,37 km auf der Uhr. Es waren also nicht ganz 15 km, aber das kann ich verschmerzen.

Dienstag, 21. August 2018

Ein paar Gedanken vor meinem ersten Ultra

In 2,5 Wochen ist es soweit, mein erster Ultratrail beim Südthüringentrail steht vor der Tür, auch wenn es „nur“ 47,5 km sind. Ich freue mich schon wahnsinnig und die Nervosität ist jetzt schon zu spüren. Diese Woche werden nochmal ordentlich Kilometer gemacht, bevor es dann ins Tapering (deutlich reduzierter Trainingsumfang) geht, um ausgeruht und nicht total ausgelaugt an den Start zu gehen.

Bei dem langen Lauf vorgestern über 42 km und 1300 Höhenmeter hatte ich das erste Mal Magenprobleme. Ich denke mal, ich hatte ein viel zu großes Kaloriendefizit und konnte das später auch nicht mehr ausgleichen. Ich war einfach zu erschöpft um auch nur einen Bissen runter zu bekommen. Der Magen drückte irgendwie und mir war leicht unwohl in der Magengegend. Das und meine miserable Stocktechnik sowie deren Transport während des Rennens, weswegen ich die Stöcke wahrscheinlich auch gar nicht erst mitnehmen werde, bereiten mir am meisten Sorgen für den Lauf. Aber das mit dem Essen wird auch schon irgendwie laufen. Einfach immer mal wieder eine getrocknete Dattel oder ein Stück Cliffbar in den Mund schieben und an den Verpflegungsstationen zu einer Banane greifen, so schwer kann das ja nicht sein. Was mich auch noch aus der Bahn werfen könnte, sind die Downhills. Wie schon so oft beschrieben liebe ich diese technisch anspruchsvollen, schmalen Singletrails und ich rase da immer runter wie ein Bekloppter. Da muss ich auch aufpassen, dass ich mir meine Beinmuskulatur nicht zu früh zerschieße.

Die Pflichtausrüstung bin ich gerade das erste Mal, auch das ist eventuell etwas spät, bewusst durchgegangen, aber bis auf die Empfehlung für die Teleskopstöcke ist alles kein Problem. Alles andere hätte mich bei der „kurzen“ Distanz auch gewundert, aber bei dem Adidas Terrex 25 k-Trailrace im Lake District gab es bereits eine ziemlich aufgeblasene Liste an Pflichtausrüstung, welche dann aber am Tag des Rennens überhaupt keine Rolle mehr spielte und kurz vorher auch noch komplett umgeworfen wurde. Diesbezüglich bin ich also relativ gut vorbereitet.

Ansonsten habe ich tatsächlich keine Bedenken, was den Lauf angeht. Natürlich würde ich gerne unter 6 Stunden bleiben, aber wenn es nichts wird, ist das auch kein Weltuntergang…

Ich schaue mir gerade mal die Ergebnisse vom letzten Jahr an… Mit einer Zeit von unter 6 Stunden wäre ich unter den Top 16 von 89… Selbst mit meinem miserablen Zustand und Pace von vorgestern wäre ich die 47,5 km in 5:32 Stunden gelaufen, womit ich sogar schon in den Top 10 wäre. Irgendetwas kann hier nicht stimmen, irgendwo habe ich einen Denkfehler drin. Okay, es erwarten mich nochmal 6 km und 600 Höhenmeter mehr, aber macht das wirklich so einen großen Unterschied? Und das ist natürlich nur die Nettozeit abzüglich meiner vielen Orientierungs- und Fotopausen. Diese ganzen Pausen summieren sich auf meinen längeren Strecken schon gerne mal auf 50 Minuten, in denen ich natürlich auch regeneriere und nicht unter Belastung stehe. So bin ich vorgestern zwar 4:55 Stunden gelaufen, war aber 5:55 Stunden unterwegs. Vorgestern war es aber auch extrem, aber darüber habe ich ja schon berichtet. Vor meinem ersten Marathon bin ich aber, wie in meinem damaligen Trainingsplan beschrieben, auch nie die komplette Distanz am Stück gelaufen und habe alle 5 km Gehpausen eingelegt. Im Wettkampf dann aber lief es dann bis kurz vor Ende ohne diese Gehpausen ab und davon gehe ich dieses Mal eigentlich auch aus. Bis auf die extremen Steigungen natürlich, da ist Gehen fest eingeplant und wahrscheinlich auch gar nicht anders machbar.

Bei meinem ersten Ultratrail wäre ich mit einem Platz im Mittelfeld schon hochzufrieden, was einer Zeit von über 6,5 Stunden entspräche, so lange wollte ich eigentlich nicht unterwegs sein. Dann lassen wir uns mal überraschen.☺

Sonntag, 19. August 2018

die härteste Trainingseinheit ever (41,8 km)

Endlich hatte ich mal eine nette Begleitung auf einem meiner Trainingsläufe, wenn auch nur von Kilometer 3,6 bis 11,3. Ich poste meine langen Läufe ja immer als Veranstaltung auf Facebook und hoffe auf Mitstreiter. Zufällig trafen wir auch noch eine Bekannte aus dem Salomon Trailrunnig Workshops, welche ein Stückchen mit uns gelaufen ist.

die Dönche
Nachdem wir zu zweit einmal vom Marbachsgraben durch die Dönche Richtung Brasselsberg und zurück gelaufen sind, habe ich sie auf dem Weg zur Tramhaltestelle Helleböhnweg verabschiedet. Ich bin dann den gleichen Weg Richtung Brasselsberg wieder zurück gelaufen und habe bei dem Anstieg nach circa 15 km schon gemerkt, dass das eine richtig harte Trainingseinheit wird und mein Fitnesszustand nicht der ist, den ich eigentlich von anderen langen Läufen kenne. Die Hitze kann es noch nicht gewesen sein, auch wenn es später schon um die 30° werden sollten. Vielleicht war es der 10 km-Sprint von vorgestern, der mir noch in den Knochen gesteckt hat. Oder die Haferflocken, die es zum Frühstück gab. Eigentlich esse ich immer helle Brötchen mit Marmelade vor so einem langen Lauf, aber ich war heute Morgen zu faul um zum Bäcker zu laufen.

Sieben Teiche
Nahrungsaufnahme ist bei mir bei so langen Läufen eh so eine Sache. Ich kriege bei der Anstrengung einfach nichts runter. Ich habe in den 6 Stunden, in denen ich insgesamt unterwegs war, eine Banane und einen 3/4 Cliffbar gegessen, mehr ging einfach nicht. Vielleicht sollte ich mich wieder eher auf getrocknete Datteln konzentrieren und mir den Cliffbar für nach dem Lauf aufheben. Ich könnte auch mal mit selbstgemachten Energieriegeln oder isotonischen Getränken experimentieren, aber von diesen Gels halte ich nicht viel.

Auf dem Weg Richtung Hohes Gras habe ich den Hirzstein auf meiner Karte gesehen. Darauf war eine Klippe und ein Aussichtspunkt eingezeichnet. Da der Umweg nicht all zu groß war, habe ich mich mal auf den Weg gemacht. Der Weg und der Aussichtspunkt hat schon etwas von der Hessischen Schweiz, nur an der Ruhe fehlt es leider aufgrund der darunter verlaufenden Autobahn.

sauber gefällt - nicht
Nach 25 km war meine Trinkblase schon leer, die reicht normalerweise locker für 35 km. Ich hatte für alle Fälle noch zwei 500 ml-Softflasks dabei, weil man den Inhalt der Trinkblase im Rucksack ja nicht sieht, aber gebraucht habe ich diese zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich war kurz vor dem Hohen Gras, dem höchsten Punkt meiner heutigen Route, wo es auch eine Gaststätte gibt. Dort durfte ich mir freundlicherweise die Trinkblase auf der Toilette wieder auffüllen. Von da an habe ich dann immer mal an den Softflasks genippt, da in der Trinkblase ja nun kein Salz mehr vorhanden war. Ja, ich fülle immer Wasser mit etwas Salz, circa einen Teelöffel auf einen Liter, in meine Trinkbehälter, um das vom Schwitzen ausgeschiedene Salz auszugleichen. Das mag eklig klingen, aber man schmeckt das Salz beim Lauf nicht raus. Wenn ich davon mal abends oder am nächsten Tag nippe, dann ist es aber schon etwas eklig. Wenn der Körper etwas braucht, dann akzeptiert das auch der Geschmackssinn.

ungebetene Passagiere
Auf jeden Fall Biss ich mich durch, auch wenn ich wesentlich mehr gegangen bin, als ich mir vorgenommen hatte. Irgendwann wurden selbst die kleinsten Steigungen zu viel für mich. Ich hätte jederzeit eine Abkürzung Richtung Heimat antreten können, aber ich wollte diese verflixten 40 km laufen.

Ich war ziemlich überrascht, als ich am Herkules auf eine Menschenmasse gestoßen bin. Wie ich erfahren musste, waren gerade die Wasserspiele. Ich habe ja schon gehört, dass da viel los sein soll, aber so viel? Der direkte Weg Richtung Heimat war also nicht laufbar, aber den wollte ich ja auch gar nicht nehmen. Trotzdem wurde es langsam Zeit für die Heimkehr, denn ich hatte schon gute 34 km auf der Uhr und bis zu mir nach Hause wartete noch die elendlange, langweilige Wilhelmshöher Allee. Zunächst aber ging es noch 4 km etwas abseits der Menschenmassen durch den Bergpark über ein paar Singletrails und Forstwege hinunter Richtung Schloss.

Wasserspiele am Herkules
Am Bahnhof Wilhelmshöhe habe ich mir dann eine Cola und nochmal eine etwas längere Pause gegönnt, bevor die letzten 3 km anstanden. Sogar auf das vegane Eis in der Wilhelmshöher Allee habe ich verzichtet, ich wollte nur noch nach Hause. Obwohl es leicht abschüssig war, lag mein Pace bei fast 7 min/km und irgendwann bin ich dann sogar bergab gegangen. Ich war fix und fertig und freute mich nur noch auf die Wiese im Garten und das kühle alkoholfreie Weizen im Kühlschrank. Ich dachte schon, dass ich zu Hause weinend zusammenbreche, dem war aber nicht so. Nachdem ich mich von der Wiese hochgequält habe, ging es mit dem Weizen in der Hand vor den Fernseher, wo ich dann erstmal meine Beine hochgelegt habe. Gegen diesen Trainingslauf war der Bilstein-Marathon vor zwei Jahren echt ein Klacks.

Panorama vom Hirzstein
 41,8 km - 4:54 h - 1308 Höhenmeter
https://www.relive.cc/view/1783210503

Samstag, 18. August 2018

SportScheck RUN Kassel (neue 10 km-Bestzeit)

Die ganze Woche war irgendwie der Wurm drin. Die ersten drei Nächte habe ich wegen Rückenschmerzen kaum geschlafen, bis ich auf die Idee kam, mir endlich mal eine neue Matratze zu bestellen und die alte erst mal wieder umzudrehen. Dann ging es eine Nacht gut und dann konnte ich wieder nicht schlafen, diesmal aber nicht wegen dem Rücken. Warum? Keine Ahnung! Also so wenig geschlafen wie diese Woche habe ich glaube noch nie - ich würde sagen so 5 Stunden im Schnitt. Normalerweise schlafe ich 7-8 Stunden. 😉

11:18 min für die ersten 2,5 km - etwas zu schnell
Vorgestern war ich dann ganz locker für 20 Minuten und etwas über 3 km in Barfußschuhen unterwegs, einfach nur um mich seelisch und moralisch auf den Nachtlauf gestern vorzubereiten. Trotzdem hatte ich gestern dann leichten Muskelkater und der wenige Schlaf in den letzten Nächten hat mir auch nicht gut getan. 3,5 Stunden vor dem Lauf war ich dann noch beim Libanesen und habe eine gebratene Gemüseplatte mit Humus und ein Falafelwrap gegessen. Auch das lag mir noch im Magen, denn wenig war das nicht gerade. Bei dem lockeren Lauf zum Start durch den Auepark zeigte mir meine Uhr einen Fitnesszustand von -5 an... das konnte ja was werden! 🙈 🙈 🙈 Zudem wusste ich bei der Anmeldung noch nicht, dass der Lauf so spät stattfindet (21:45 Uhr) und ich am nächsten Tag zur Frühschicht muss. Also mit viel Schlaf war es letzte Nacht auch wieder nichts. Egal, die Anmeldegebühren waren bezahlt und das wollte ich mir jetzt auch nicht nehmen lassen.

Da ich meinen Starterbeutel schon früher am Tag abgeholt hatte, hat es gereicht, dass ich 10 Minuten vor dem Startschuss vor Ort war. Das Warten auf den Start ist echt immer das Schlimmste! Mein Ziel war es unter 48 min zu bleiben, da mein Rekord aus der Winterlaufserie Ahnatal im Januar bei etwas über 48 Minuten lag. Ich habe viel gerechnet und dachte im Vorfeld schon daran, mich einfach an die 45 Minuten-Pacer zu hängen. Als mir dann aber klar wurde, dass ich die 10 km dann mit dem gleichen Tempo wie bei meinem 5 km-Rekord rennen müsste, habe ich das wieder verworfen. Also den Alarm meiner Uhr auf unter 4:50 min/km gestellt und so wäre eine Zielzeit von unter 48 Minuten drin gewesen.

immer schön den Pace im Blick haben
Der Lauf lief dann aber tatsächlich wie geschmiert. Von meinem ganzen Mimimi am Anfang des Textes war nichts mehr zu spüren und ich lief einfach drauf los. Bei der Strecke handelte es sich um einen Rundkurs durch die Kasseler Innenstadt, welchen man viermal laufen musste. Die ersten circa 4 km war ich tatsächlich die ganze Zeit an den 45 Minuten-Pacern dran und ich hatte schon als im Kopf, dass das nicht lange gut gehen kann. "Wenn du so weiter rennst, dann wird dir am Ende die Puste ausgehen." Erst zu Anfang der dritten Runde, also nach circa 5 km, verlor ich dann so langsam den Kontakt zu den Pacern und da dachte ich mir, dass ich jetzt mein Tempo gefunden habe.

Die Strecke selber war für einen neuen Rekordlauf nicht wirklich gemacht. Es ging ein ganzes Stückchen leicht bergauf und es gab verdammt viele scharfe Kurven. An diese hat sich aber fast niemand gehalten und hat die Hütchenabsperrung einfach durchlaufen. Wenn man bei den vielen Kurven jedes mal 3 m spart, dann kommen da am Ende schon fast 200 m zusammen -  das hat mich schon ganz schön geärgert. Aber egal, ich laufe ja für mich und nicht um hier irgendwelche Topplatzierungen rauszuholen.

Wie anfangs erwähnt, wollte ich einfach nur einen neuen persönlichen Rekord aufstellen und ich war mir nicht sicher, ob das klappen würde. Natürlich laufe ich recht viel in letzter Zeit, aber sehr wenig auf Tempo und auch nicht gezielt auf die 10 km. Das war damals anders. Da habe ich mir einen Trainingsplan (10 km in unter xx:xx min) rausgesucht und diesen knallhart durchgezogen. Ich habe also nicht damit gerechnet, wirklich schneller unterwegs zu sein. Als ich meine Uhr beim Zieleinlauf dann bei unter 46 Minuten gestoppt habe, hatte ich schon wieder für einen ganz kleinen Moment Tränen in den Augen. Ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Gefühl jemals wieder bei so einem popligen 10 km-Stadtlauf haben werde. Ich war überwältigt! Ganze 2 Minuten schneller, das ist ja der Oberhammer! Und ich war im Ziel noch nicht mal richtig kaputt, vielleicht hätte ich doch mit den Pacern mithalten können. Der Lauf lief sich wirklich wie von alleine und ich hatte sogar noch genug Energie für einen Schlusssprint. Als mich nämlich gut 400 m vor dem Ziel noch jemand überholt hat, habe ich mich einfach von ihm ziehen lassen. 😁

9,99 km - 45:58 min - 118 Höhenmeter



Donnerstag, 16. August 2018

Noch nie böse gestürzt und dann gleich zweimal hintereinander (Stockbruch)

Gestern wollte ich mal wieder mit Stöcken trainieren, nachdem ich nach dem ersten Mal jede Menge Verbesserungsvorschläge erhalten hatte. Zum Beispiel den Stock nicht zu weit vorne aufsetzen, mit jedem Schritt auch den Stock einsetzen oder mit dem Stock auch nach vorne drücken und nicht nur Druck nach oben ausüben.

Obwohl es nicht ganz so warm war, war ich nach dem ersten Einsatz schon Schweiß gebadet. Dabei ging es auf dem lehmigen Waldboden noch recht gut, aber auf steinigen Untergrund dann hatte ich so meine Probleme. Immer wieder konnte ich den Stock nicht richtig absetzen, weil ich vorher mit seiner Spitze an einen Stein gekommen bin und er dann nach hinten gefedert ist.

Dann kam der erste Downhill und Florian Neuschwander ist mit einem Mountainbike und den Worten "Du bist aber flott unterwegs!" an mir vorbeigerauscht. Okay, es war wahrscheinlich nicht Florian Neuschwander, aber er sah in diesem kurzen Moment mit seinem markanten Oberlippenbart genauso aus. Gegen Ende des zwei Kilometer langen Downhills habe ich mich dann aber zum ersten Mal überhaupt richtig böse auf's Maul gelegt. Klar bin ich schon öfters gestolpert, umgeknickt oder bin auch mal hingefallen, aber noch nie bei diesem Tempo. Da mein linker Zeh anschließend etwas weh tat, bin ich mal davon ausgegangen, dass ich damit über irgendeinen Stein gestolpert bin. Den Sturz habe ich mit einem Purzelbaum ganz gut abfangen können und so ist mir bis auf ein leicht blutendes Knie und Schürfwunden an Schulter und Hüfte auch nicht viel passiert. Auch die Technik am Arm (GPS-Laufuhr und Handy) war noch in Ordnung. Um meine Carbon-Stöcke machte ich mir jedoch schon etwas Sorgen, da man Beschädigungen an diesen ja nicht sofort sieht.

Stocktraining fällt unbestimmte Zeit aus
Als ich dann weiter gelaufen bin, habe ich mich direkt wieder richtig böse hingelegt. Diesmal landete ich auf der Brust und mein Kopf lag im Dreck. Hier ist mir aber noch weniger passiert als bei dem Sturz zuvor, denn zum Glück war vor mir weicher Waldboden und es lagen keine Steine auf dem Weg. Ich kann mir das eigentlich nur durch die Ablenkung durch die Stöcke in der 4D-Stockhalterung erklären. Diese haben durch ihre Länge nervend umhergewackelt und ich musste aufpassen, dass ich mit den herausragenden Stöcken nicht an irgendwelchen Ästen hängen bleibe.

Nach einer kurzen Verschnaufpause und Sinne sammeln ging es dann weiter. Auf dem Weg zum nächsten geplanten Stockeinsatz am Berg ging es leicht bergauf an einem Bach entlang über einen schmalen moosbedeckten und verwurzelten Waldweg. Es sah echt aus wie in einem Traumland - wunderschön. Am Berg angekommen holte ich die Stöcke hervor und prüfte diese erst einmal. Eigentlich war mir schon klar, dass die Stöcke den Sturz nicht heile überstanden haben konnten. Bereits bei einem leichten Biegeversuch machte es "Knack!" und damit war mein Stocktraining beendet. Da es zu dem Zeitpunkt doch schon recht spät war, habe ich den Lauf dann auch abgebrochen und bin zurück zu meinem Fahrrad gelaufen, mit dem ich zuvor in den Bergpark Wilhelmshöhe gefahren bin.

10,2 km - 1:05 h - 435 Höhenmeter


Samstag, 11. August 2018

Open Flair-Run (P3, P15, X5, X8 und so)

Fünf Tage Party, aber trotzdem will ich meine Form vier Wochen vor dem Südthüringentrail nicht ganz verlieren. Deswegen nur ein "kleines" Ründchen um die Beine auszuschütteln und den Alkohol auszuschwitzen.

Open Flair-Zeltstadt und Seebühne
So viel gibt es zu dem Lauf gar nicht zu schreiben. Vor fünf Tagen noch den P4 und P16 gelaufen, so gab es dieses Mal ein kleines Downgrade auf den P3 und P15. Die Wege waren gut laufbar und nicht halb so spektakulär wie auf den Premiumwanderwegen P4 und P16. Trotzdem war es ein sehr schöner Lauf und ich bin immer wieder begeistert, wie die körperlichen Grenzen immer weiter verschoben werden. Ich weiß noch genau wie fix und fertig ich nach meinem ersten Halbmarathon war, heute fühlen sich 25 km wie nichts an.

Geplant war eigentlich eine andere, etwas kürzere Route, aber als ich dann auf dem P15 war, bin ich diesen auch abgelaufen. Auch der Bismarckturm stand nicht auf dem Plan, aber wenn ich schon mal in dessen Nähe bin, dann nehme ich den natürlich auch gerne mit. Wie in dem Video zu sehen, war der Weg 1 vom P15 durch Rambach zum Fernwanderweg X8 auf einmal verschwunden, aber irgendwie habe ich es dann doch noch bis nach Rambach geschafft, wo meine Freundin bei ihren Großeltern auf mich gewartet hat.

Panorama vom Bismarckturm auf dem Leuchtberg
20.000 Einwohner und 15.000 rockende Camper
Blick auf Eschwege vom P3
auf dem Weg zum P15
Weißenborn
Erdfall
Panorama von der Rabenkuppe
auf der Rabenkuppe
24,9 km - 2:38 h - 773 Höhenmeter


Mittwoch, 8. August 2018

38,7 km durch die Hessische Schweiz (Grenz- & Kolonnenweg, P4, P16, X5 und so)

Samstag stand nur eine kleine, kurze Einheit an. Ich bin in Oetmannshausen (das liegt bei Eschwege und Eschwege liegt zwischen Kassel und Eisenach) einmal 1,6 km durch den Wald auf den Winterkasten (so heißt der Berg) hoch und 1,6 km wieder runter gerannt und habe danach geschwitzt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Man war der Meinung, ich hätte schon geduscht, dabei war ich noch immer am Ausschwitzen.

endlich mal unter 30°
Sonntag sollte es dann etwas kühler werden und so war es dann auch. Ein perfekter Tag für einen langen Lauf, wenn ich da um 15 Uhr nicht einen Termin gehabt hätte. Eigentlich wollte ich auch schon um 9:00 Uhr starten, aber als ich am Startpunkt war, war es schon 9:30 Uhr.

Ich habe mir diesmal direkt zwei Strecken auf mein Handy geladen und konnte so jederzeit entscheiden, welchen Weg ich einschlage. Nehme ich meinen selbst erstellten Weg mit Abschnitten abseits der Premiumwanderwege oder bleibe ich auf diesen? Das stellte sich im Laufe der Zeit als ziemlich klugen Schachzug heraus, denn so konnte ich Ecken erreichen, die nicht auf den Wanderwegen liegen und ich trotzdem unbedingt sehen wollte und ich konnte an der ein oder anderen Stelle entscheiden, ob ich den langen Weg laufe oder eine Abkürzung nehme.

Pfaffschwender Kuppe
Ich würde hier wirklich liebend gerne Werbung für den Premiumwanderweg P4 machen, aber der P16 ist noch ein Ticken besser. Ich meine, der P4 ist schon genial, aber der P16 legt nochmal eine Schippe drauf. Ich bin noch nie so fantastische, schmale, anspruchsvolle Singletrails gelaufen, weder im Lake District noch im Elbsandsteingebirge. Und dann immer wieder diese Aussichtspunkte, die wenige hundert Meter bis einige Kilometer auseinander liegen und man sich den ganzen Weg dorthin schon auf die Aussicht freuen kann. Die Hessische Schweiz muss sich in keinster weise hinter der überlaufenen Sächsischen Schweiz verstecken. Okay, es fehlen die Klettersteige und Felsformationen, aber die Wege sind der Hammer. Natürlich gibt es auch einige Wege auf geschotterten Waldwegen, aber das hält sich in Grenzen. Besonders beeindruckt war ich von einem schmalen Grat ein paar Meter abseits des... P16 war es glaube. Dass dieser spektakuläre Grat nicht direkt auf dem Premiumwanderweg liegt, liegt sicherlich auch an der Sicherheit.

kurz vor Asbach-Sickenberg
An der Burgruine Altenstein habe ich das erste Mal frisches Quellwasser getrunken. Alter, war das lecker! Es war auch gut, dass ich da ordentlich aufgetankt habe, denn auf den letzten Metern, als ich schon wieder nach Hitzelrode, wo ich geparkt hatte, rein gelaufen bin, habe ich das letzte Salzwasser aus meiner Trinkblase genuckelt.

Nach den 38 km war ich immer noch nicht richtig platt und ich hätte gerne noch eine Runde auf dem P4 dran gehangen, aber es war gegen 14:30 Uhr. Die Zeit reichte gerade noch, um im Naturhotel eine Cola zu trinken. Man bat mir dort auch an mich im Pool abzukühlen, aber dafür fehlte leider die Zeit. Auch meine Trinkblase hätte ich dort sicherlich auffüllen können und dann hätte einer Extrarunde nichts mehr im Weg gestanden. Es ist aber ein verdammt gutes Gefühl zu wissen, dass man nach so einer Runde immer noch Energie hat. Das bringt mir für mein Vorhaben in einem Monat einen enormen psychischen Auftrieb.

Burgruine Altenstein
Als ich vor circa einem Monat die 36 km durch Kassel's Berge gelaufen bin, war ich anschließend fix und fertig. Die letzten Kilometer waren echt eine Qual, aber diesmal war davon nichts zu spüren. Natürlich war ich angestrengt und auch etwas kaputt, aber das war kein Vergleich zu meiner Verfassung vom 01. Juli. Neben meiner Fitness waren bestimmt auch die phänomenalen Wege mit ein Grund dafür. Wenn die Wege so viel Spaß machen, dann merkt man auch weniger von der eigenen Erschöpfung. Allerdings bin ich die Strecke auch etwas vorsichtiger als sonst angegangen, da ich schon wusste, dass es eine lange Runde sein wird. Ich bin also direkt beim ersten, steileren Anstieg in den Powerhike übergegangen und habe nicht versucht, diesen joggend zu erklimmen.

38,3 km (+ 400 m zum Naturhotel) - 4:17 h - 1.338 Höhenmeter

Gleitschirmstartplatz
Wolfstisch
Uhlenkopf
Hesselskopf
Rachelsberg

Dietzenröder Stein

nahe Schutzhütte Schöne Aussicht



Samstag, 4. August 2018

Spendenliste August 2018

Datum Kilometer Art Multiplikator Spende Kommentar
01.08.2018 8,95 km Lauf 0,1 €/km 0,90 € erstes Stocktraining
02.08.2018 1,50 km Lauf 0,1 €/km 0,15 € Einlaufen...
02.08.2018 5,00 km Lauf 0,1 €/km 0,50 € ...neue 5 km-Bestzeit...
02.08.2018 5,37 km Lauf 0,1 €/km 0,54 € ...und Auslaufen
04.08.2018 3,20 km Lauf 0,1 €/km 0,32 € auf den Winterkasten und wieder runter
05.08.2018 38,67 km Lauf 0,1 €/km 3,87 € durch die Hessische Schweiz
08.08.2018 8,11 km Lauf 0,1 €/km 0,81 € fahrtspielend zur Arbeit
10.08.2018 24,88 km Lauf 0,1 €/km 2,49 € Open Flair-Run
15.08.2018 10,21 km Lauf 0,1 €/km 1,02 € Strocktrainingabbruch wegen Stockbruch
16.08.2018 3,32 km Lauf 0,1 €/km 0,33 € lockerer Lauf vor dem Nachtlauf morgen
17.08.2018 1,94 km Lauf 0,1 €/km 0,19 € zum Start laufen...
17.08.2018 9,99 km Wettkampf 0,2 €/km 2,00 € Nachtlauf
17.08.2018 1,55 km Lauf 0,1 €/km 0,16 € ...und wieder nach Hause
19.08.2018 41,80 km Lauf 0,1 €/km 4,18 € die härteste Trainingseinheit ever
22.08.2018 15,04 km Lauf 0,1 €/km 1,50 € Tempodauerlauf (15 km in 01:20:00)
23.08.2018 14,37 km Lauf 0,1 €/km 1,44 € erholsamer Dauerlauf
24.08.2018 15,32 km Lauf 0,1 €/km 1,53 € letztes Intervalltraining vor dem Ultramarathon
26.08.2018 42,98 km Lauf 0,1 €/km 4,30 € letzter lange Lauf vor dem Südthüringentrail
August 2018 26,23 € überwiesen am 01.09.2018

Freitag, 3. August 2018

erstes Stocktraining, neue 5 km-Bestzeit

Als ich vorgestern die klimatisierten Produktionshallen verlassen hatte, hatte mir nicht gleich, wie die Tage zuvor, die Hitze mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. Auch auf dem Rad Richtung Heimat hatte ich nicht das Gefühl von der unter mir liegenden Straße gebrutzelt zu werden. Da dachte ich mir, dass ich endlich mal wieder Laufen gehen kann - jetzt, wo es nicht mehr ganz so heiß und vielleicht nur noch um die 30° zu sein scheint. 😰 😜 Ein Blick auf den Wetterrückblick bestätigt mich, auch wenn es vorgestern laut Klimatabelle doch noch ganz schön warm war. Aber wie genau die ist und wie man die Hitze empfindet, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Auch Sonntag war es schon nicht so heiß, aber da war ich ja auf dem Erlebnistag der Wilden Hilde.

Vorgestern ging es dann endlich mal mit Stöcken auf die Reise, einige Tage zuvor wurde mir von einem befreundeten Trailläufer schon eine Strecke empfohlen. Ich hatte nicht mehr viel Zeit zu Hause mir nochmal irgendwelche Tutorials anzuschauen und so nutze ich die Stöcke einfach intuitiv. Zu Hause angekommen hat es erstmal ewig gedauert, bis ich alle Sachen beisammen und den Rucksack gepackt hatte. Die Zeit wurde knapp, denn ich musste ja auch noch kochen, auch wenn es bei dem Wetter nur eine kalte Gazpacho Andalusia aus dem Thermomix gab. Das anschließende Kaltstellen und Durchziehen lassen hat länger gedauert als die Zubereitung, aber so konnte ich in der Zwischenzeit noch in aller Ruhe duschen.

Die Strecke verlief im Habichtswald am Aschsee entlang und es war ein Rundkurs. Ich habe diesen dreimal zurückgelegt und kam so bei 9 km auf 500 Höhenmeter. Von der Strecke kannte ich nur ca. 50%, der Rest war Neuland für mich. Wieder einmal hatte ich also ein paar schöne Trails kennengelernt, die ich auf meinen Runden mitnehmen kann. Besonders der Trail vom Wanderparkplatz hoch zum Asch war ganz nett. Ich bin zwar schon mal vom Asch zum Wanderparkplatz gelaufen, hatte damals aber eine andere Strecke gewählt.

Das Laufen mit den Stöcken empfand ich angenehm und kraftsparend, so konnte ich zum Beispiel die gesamte Strecke trotz der Steigung ohne Gehpausen absolvieren. Ich hatte mich an einigen Stellen gefilmt und das Video in zwei Traillauf-Gruppen bei Facebook gezeigt. Wie nicht anders zu erwarten war meine Technik doch nicht ganz so perfekt und man könnte noch jede Menge verbessern. Ich denke, das mit dem Kraftsparend ist vor allem auch Kopfsache bzw. ein Placebo-Effekt gewesen. Ich werde mir da sicherlich mal professionelle Hilfe holen, aber 800 € für drei Tage Trailcamp wollte ich ungern ausgeben.

9 km - 1:09 h - 505 Höhenmeter


Gestern war es dann noch einen Ticken kühler und ich hatte ja schon einmal versucht meine 5 km-Bestzeit zu knacken. Damals war ich aber noch der Meinung, dass diese bei knapp über 20 Minuten lag und so wollte ich die 5 km mit einem Pace von unter 4:00 min/km angehen. Nach einem Kilometer hatte ich dann aufgegeben und aus dem Rekordversuch ein spontanes Fahrtspiel gemacht. Jetzt wusste ich, dass mein Rekord bei 23:15 Minuten lag und so stellte ich den Alarm an meiner GPS-Multifunktionssportuhr auf 4:25 - 4:35 min/km ein. Damit sollte ich dann am Ende irgendwo zwischen 22 und 23 Minuten liegen.

Nach 1,5 km Einlaufen, warm war ich bei dem Wetter natürlich schon als ich das Haus verlassen hatte, ging es dann los. Wie immer anfangs viel zu schnell, wurden dann insbesondere die letzten Kilometer richtig hart. Ich schaute auf die Uhr und sagte mir immer wieder: "Noch 200/100/60... m, dann sind es nur noch 2/1,5/1... km!" und so weiter. Man kann gar nicht glauben, wie lang 40 Meter sein können, aber ich habe mich durchgebissen. Am Ende stand tatsächlich 22:30 Minuten auf meiner Uhr und damit habe ich meinen alten Rekord um 45 Sekunden unterboten. Das hört sich nicht viel an, sind auf der kurzen Distanz aber Welten. Und das bei der Hitze und mit einem 2 kg-Rucksack auf dem Rücken. Ich wollte lieber zu viel als zu wenig Salzwasser dabei haben, da ich nach dem 5 km-Sprint sozusagen mit dem Auslaufen ja auch noch ein paar Wege von ca. 5,4 km erledigen wollte.

Vom Auepark ging es dann zum Kino, zum Secondhand-Laden, zum Plattenladen, zum Falafel Grillpoint und zum Kulturzelt. Kinogutschein und CDs kaufen, schnell eine Kleinigkeit essen und dann mit Freunden noch auf ein alkoholfreies Weizen am Kulturzelt treffen. Ich war erstaunt, wie fit ich wieder war, nachdem ich den Secondhand-Laden verlassen hatte. Ich hatte dort nämlich schon ein paar Minuten verbracht und mich durch die CDs gewühlt. Als ich dann weiter Richtung Plattenbeißer lief, lag mein Wohlfühltempo schon wieder weit unter 6:00 min/km. Aus dem einen Weizen wurden dann zwei und anschließend musste ich noch ca. 1,5 km bis nach Hause laufen. Mit einem Liter Weizen im Bauch fiel mir das dann nicht mehr ganz so leicht.

5 km (11,87 km) - 22:30 min (1:05:51 h) - 35 Höhenmeter (120 Höhenmeter)