Donnerstag, 28. März 2019

El(b)paradiso und das kommende Abenteuer in der Schweiz

Wallis (Schweiz) hoffentlich sieht das meine Freundin nicht ;-)
Es war mal wieder so weit, ich durfte mit gestandenen Ultraläufern ein Wochenende im Elbsandsteingebirge verbringen. So richtig fassen kann ich es immer noch nicht, dass ich so ein verdammtes Glück hatte, mit den Leuten in Kontakt gekommen zu sein und dass die mich Anfänger in ihren Reihen aufgenommen haben. Auch wenn ich mittlerweile schon den ein oder anderen Traillauf und Ultratrail hinter mir habe, so bin ich immer noch das Küken in der Gruppe. So war ich auch zum Beispiel noch nie in den Alpen, aber auch das soll sich ändern. Im Juni geht es an den Königssee und im August darf ich mit nach Wallis in die Schweiz. Irgendwie geht es da eine Woche durch die Alpen nach Italien und so. So richtig weiß ich noch nicht, was mich auf der Tour erwartet (ich habe aber schon echt krasse Fotos, zum Beispiel von Klettersteigen, gesehen) und wo es lang geht, aber alles, was ich an Ausrüstung benötige, wird mir gestellt. Es wird also wohl nicht beim reinen Laufen bleiben und auch etwas anspruchsvoller als im Elbsandsteingebirge werden. Ich bin so aufgeregt und hoffe nur, dass ich für den Zeitraum auch Urlaub bekomme. Durch meine zahlreichen Aktivitäten (Elbsandsteingebirge, Gardasee, Königssee, Open Flair...) muss ich so langsam an mein Überstundenkonto ran.

Tourstart am Samstag
Jetzt aber erstmal zum letzten Wochenende im Elbsandsteingebirge. Donnerstag lief ich 2,5 km zur Autovermietung, denn irgendwie hatte niemand von uns ein Auto parat. Also mietete ich ein Auto und holte auf dem Weg zur Ostrauer Mühle noch zwei Kollegen in Göttingen ab. Während die beiden abends um 21 Uhr nochmal schnell die Straße hoch- und runterliefen, machte ich es mir schon im Bett bequem. Meine Beine taten immer noch von den schnellen 10 km am Vortag weh und am nächsten Morgen erzählen sie dann was von einem lockeren 10 km-Lauf in 45 Minuten, das ist fast meine Bestzeit. Leider hatte ich auch am Freitag noch den Mittwochslauf in den Knochen und so war ich gar nicht böse drum, dass wir vormittags nur eine kleine 15 km-Runde drehten. Im Laufe das Tages gesellten sich noch zwei Damen zu unserem kleinen Grüppchen hinzu, die dann jeweils ihre eigene kleine Erkundungstour starteten. Abends kam dann noch unser Local Guide aus Dresden und damit war unsere Gruppe auch schon komplett.

Wer findet den Trailrunner?
Das Wetter am Langen-Lauf-Samstag war absolut perfekt. Was das Wetter anging, hatten wir wirklich mega Glück. Am Schnell-noch-ein-letzter-Lauf-bevor-es-zurück-geht-Sonntag hatte sich der Himmel schon wieder zugezogen und es war 10° C kälter, aber immer noch trocken und angenehm zu laufen. Unser Guide führte uns wieder größtenteils abseits der Touristenautobahnen durch das Elbsandsteingebirge und es gab auch den ein oder anderen krassen Auf- und Abstieg. Leider mussten wir nach nicht mal 6 km schon einen Ausfall beklagen, eine Dame von uns ist beim ersten Abstieg umgeknickt. Wir haben sie noch bis zum nächsten breiteren Weg gebracht und von dort aus hat ihr Freund sie dann bis zur Unterkunft begleitet - und das alles 4 Wochen vor deren Madeira-Urlaub und der Teilnahme am MIUT. Ich kann sehr gut nachfühlen, wie sie sich gefühlt haben muss. Auch ich habe damals geweint, als ich zum wiederholten Male umgeknickt bin und meine ganzen Pläne, wie zum Beispiel den BiMa, mal wieder über den Haufen werfen musste. Madeira wird aber trotzdem ein schönes Erlebnis und wandern wird sie bis dahin auf jeden Fall wieder können.

Kipphornaussicht
Auf unserer Runde stießen wir auch auf zwei sehr geile, lange, anspruchsvolle Trails, die wir hinunter geballert sind. Einmal ging es runter zu den Quenenwiesen und einmal dann von der Kipphornaussicht hinunter nach Schmilka in die Bio-Bäckerei. Bei letzterem vergaß ich leider an der Kipphornaussicht die Starttaste meiner Uhr zu drücken, was ich erst unten in Schmilka bemerkte, als ich die Zeit während unseren längeren Aufenthalts dort wieder stoppen wollte. In Schmilka trafen wir auch auf weitere Trailläufer, unter anderem auf einen mit Ohrstöpseln in den Ohren. Der wird so nie in der Natur ankommen. Auf dem Weg zum Frühstücksplatz wurden wir von einer Gruppe junger Bergsteiger angemault, dass das hier kein Jogginggebiet sei. An sich kann ich die Reaktion in den Klettersteigen und an den steilen Berghängen schon nachvollziehen, aber der Unterton hat uns gar nicht gepasst. Zumal sie ja auch nicht wussten, wen sie vor sich hatten und wie viel Erfahrung wir schon haben - von mir mal abgesehen. ;-)

Flößersteig
Am Sonntag liefen wir dann nochmal über den Flößersteig in Richtung Kuhstall, wo ich dem Guide auch mal einen coolen Singletrail zeigen konnte, den ich auf meiner letzten Solotour gefunden hatte. Am Kuhstall teilten wir uns dann wieder auf. Die letzte verbliebene Dame hatte noch wesentlich mehr Zeit als wir und wollte noch ein paar Stunden gemütlich durch das Elbsandsteingebirge laufen. Die zwei schnellen Kollegen wollten mal etwas mehr Gas geben und so hängten der Guide und ich uns dran und versuchten das Tempo zu halten. Während der Guide ziemlich schnell das Handtuch warf, habe ich mich durch das Gebirge ziehen lassen. Es hat verdammt viel Spaß gemacht die anspruchsvollen Wege auch mal etwas schneller als sonst anzugehen. In einer größeren Gruppe ist das meist ja nicht möglich, was aber auch vollkommen okay ist.

15,1 km - 668 Höhenmeter - 2:09 Std.

30,3 km - 1737 Höhenmeter - 5:27 Std.

17,1 km - 554 Höhenmeter - 2:19 Std.


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