Dienstag, 5. Dezember 2017

Motivation, Ziele und Verletzungen

Ich glaube, viele können nicht nachvollziehen, wieso man so gerne so viel läuft und nie genug davon bekommt. Ganz ehrlich, ich weiß es selber nicht. Viele reden immer vom Abschalten und Kopf frei bekommen, das kann ich nicht bestätigen. Es macht mir einfach Spaß, die Natur zu genießen und hinter jeder Kurve und jedem Hügel etwas Neues zu entdecken. So richtig stimmen kann das aber auch nicht, da ich die Strecken in meiner Umgebung schon viel zu oft gelaufen bin, um dort Neues zu entdecken. Ich denke, es ist die Motivation, immer weiter zu laufen und Ziele wie den Andorra Marathon oder Swissalpine Irontrail vor Augen zu haben, die noch weit entfernt sind und mich trotzdem vorantreiben. Anfangs waren es noch Zeiten, die es für mich zu schlagen galt. Ich habe einige 5 km- und 10 km-Wettkämpfe absolviert und dabei immer wieder meine persönliche Bestzeit geschlagen. Bestzeiten reizen mich mittlerweile gar nicht mehr, auch wenn ich immer noch gerne an solchen Wettkämpfen teilnehme.

Wettkämpfe sind für mich das i-Tüpfelchen bei all den Läufen. Die Anspannung am Start und die Erleichterung und Genugtuung im Ziel. Immer, wenn ich einen neuen Meilenstein bei einem Wettkampf erzielt habe und über die Ziellinie schreite, stehen mir die Tränen in den Augen. Mal mehr (Bilstein Marathon, mein erster Marathon überhaupt und dann gleich mit 1.100 Höhenmetern), mal weniger (Twistesee Volkstriathlon, mein erster Triathlon mit einer Schwimmdistanz von 750 m).

Auf die Natur bin ich ja schon eingegangen, aber das ich mittlerweile eher zum Trailrunning übergegangen bin, habe ich noch nicht erwähnt. Sicherlich laufe ich auch noch durch Parks und ich will auch endlich mal den Kassel Marathon absolvieren, aber im Vordergrund steht bei mir der Trail. Er ist einfach so viel abwechslungsreicher, anspruchsvoller und spannender als der Citylauf. Auch die Zeiten stehen hierbei nicht mehr so sehr im Vordergrund, sondern das Genießen, sich in der freien Natur zu bewegen.


Salomon Trailrunning Workshop
© https://www.facebook.com/benjamin.sperl/
Allerdings erfordern Trails auch eine ganz andere Lauftechnik und Koordination und gerade daran mangelt es bei mir. Die Lauftechnik beherrsche ich eigentlich, wie mir beim Salomon Trailrunning Workshop schon vom Guide bestätigt wurde, aber trotzdem neige ich immer wieder zum Umknicken und jedes Mal, wenn es einen richtig erwischt hat, sind gleich wieder 2-3 Monate Pause angesagt und das wirft einen natürlich ziemlich zurück. Es gibt kaum einen längeren Traillauf, welchen ich ohne umzuknicken bewältige. Oft knicke ich auch 3-4 mal pro Lauf um, meist fange ich mich aber rechtzeitig, so dass nichts Schlimmeres passiert. Leider leide ich gerade an meiner zweiten heftigen Bänderdehnung dieses Jahr und so konnte ich dieses Jahr zusammengenommen ein halbes Jahr nicht laufen. 😢


Meine erste Bänderdehnung hatte ich mir bereits am Anfang unseres Irlandurlaubes im Wicklow Mountain Nationalpark im Juni zugezogen. Das war dreifach ärgerlich, da ich mich dort auch für zwei Läufe angemeldet hatte. Den Hindernislauf in Bray (HELL & BACK) musste ich genauso absagen wie den Pride Run in Dublin. Ich wollte schon immer mal an einem Laufevent im Ausland teilnehmen und dann passiert mir sowas. 😢

Auch in unserem zweiten Jahresurlaub vor 2 Wochen hatte ich wenig Glück, aber da ist es zum Glück erst gegen Ende des Urlaubes passiert. Bei einem Lauf auf Madeira zu den 25 Fontes und zum Risco-Wasserfall bin ich auf halber Strecke umgeknickt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon einige Läufe auf Madeira absolviert (insgesamt 74 km in 6 Tagen) und so musste ich nicht allzu viel mit meinem Pech hadern.

Man kann ja mal Pech haben, aber da ich auch sonst beim Traillauf immer wieder umknicke, besteht dort jetzt Handlungsbedarf. Ich bin gerade dabei, mich zu informieren, wie man da vorbeugend gegen vorgehen kann. Auf jeden Fall steht der Aufbau der Muskeln im Fußgelenk ganz oben auf meiner To Do-Liste. Sobald ich den Fuß wieder schmerzfrei belasten kann, werde ich mir ein paar Übungen für zu Hause suchen.

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