Mittwoch, 8. August 2018

38,7 km durch die Hessische Schweiz (Grenz- & Kolonnenweg, P4, P16, X5 und so)

Samstag stand nur eine kleine, kurze Einheit an. Ich bin in Oetmannshausen (das liegt bei Eschwege und Eschwege liegt zwischen Kassel und Eisenach) einmal 1,6 km durch den Wald auf den Winterkasten (so heißt der Berg) hoch und 1,6 km wieder runter gerannt und habe danach geschwitzt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Man war der Meinung, ich hätte schon geduscht, dabei war ich noch immer am Ausschwitzen.

endlich mal unter 30°
Sonntag sollte es dann etwas kühler werden und so war es dann auch. Ein perfekter Tag für einen langen Lauf, wenn ich da um 15 Uhr nicht einen Termin gehabt hätte. Eigentlich wollte ich auch schon um 9:00 Uhr starten, aber als ich am Startpunkt war, war es schon 9:30 Uhr.

Ich habe mir diesmal direkt zwei Strecken auf mein Handy geladen und konnte so jederzeit entscheiden, welchen Weg ich einschlage. Nehme ich meinen selbst erstellten Weg mit Abschnitten abseits der Premiumwanderwege oder bleibe ich auf diesen? Das stellte sich im Laufe der Zeit als ziemlich klugen Schachzug heraus, denn so konnte ich Ecken erreichen, die nicht auf den Wanderwegen liegen und ich trotzdem unbedingt sehen wollte und ich konnte an der ein oder anderen Stelle entscheiden, ob ich den langen Weg laufe oder eine Abkürzung nehme.

Pfaffschwender Kuppe
Ich würde hier wirklich liebend gerne Werbung für den Premiumwanderweg P4 machen, aber der P16 ist noch ein Ticken besser. Ich meine, der P4 ist schon genial, aber der P16 legt nochmal eine Schippe drauf. Ich bin noch nie so fantastische, schmale, anspruchsvolle Singletrails gelaufen, weder im Lake District noch im Elbsandsteingebirge. Und dann immer wieder diese Aussichtspunkte, die wenige hundert Meter bis einige Kilometer auseinander liegen und man sich den ganzen Weg dorthin schon auf die Aussicht freuen kann. Die Hessische Schweiz muss sich in keinster weise hinter der überlaufenen Sächsischen Schweiz verstecken. Okay, es fehlen die Klettersteige und Felsformationen, aber die Wege sind der Hammer. Natürlich gibt es auch einige Wege auf geschotterten Waldwegen, aber das hält sich in Grenzen. Besonders beeindruckt war ich von einem schmalen Grat ein paar Meter abseits des... P16 war es glaube. Dass dieser spektakuläre Grat nicht direkt auf dem Premiumwanderweg liegt, liegt sicherlich auch an der Sicherheit.

kurz vor Asbach-Sickenberg
An der Burgruine Altenstein habe ich das erste Mal frisches Quellwasser getrunken. Alter, war das lecker! Es war auch gut, dass ich da ordentlich aufgetankt habe, denn auf den letzten Metern, als ich schon wieder nach Hitzelrode, wo ich geparkt hatte, rein gelaufen bin, habe ich das letzte Salzwasser aus meiner Trinkblase genuckelt.

Nach den 38 km war ich immer noch nicht richtig platt und ich hätte gerne noch eine Runde auf dem P4 dran gehangen, aber es war gegen 14:30 Uhr. Die Zeit reichte gerade noch, um im Naturhotel eine Cola zu trinken. Man bat mir dort auch an mich im Pool abzukühlen, aber dafür fehlte leider die Zeit. Auch meine Trinkblase hätte ich dort sicherlich auffüllen können und dann hätte einer Extrarunde nichts mehr im Weg gestanden. Es ist aber ein verdammt gutes Gefühl zu wissen, dass man nach so einer Runde immer noch Energie hat. Das bringt mir für mein Vorhaben in einem Monat einen enormen psychischen Auftrieb.

Burgruine Altenstein
Als ich vor circa einem Monat die 36 km durch Kassel's Berge gelaufen bin, war ich anschließend fix und fertig. Die letzten Kilometer waren echt eine Qual, aber diesmal war davon nichts zu spüren. Natürlich war ich angestrengt und auch etwas kaputt, aber das war kein Vergleich zu meiner Verfassung vom 01. Juli. Neben meiner Fitness waren bestimmt auch die phänomenalen Wege mit ein Grund dafür. Wenn die Wege so viel Spaß machen, dann merkt man auch weniger von der eigenen Erschöpfung. Allerdings bin ich die Strecke auch etwas vorsichtiger als sonst angegangen, da ich schon wusste, dass es eine lange Runde sein wird. Ich bin also direkt beim ersten, steileren Anstieg in den Powerhike übergegangen und habe nicht versucht, diesen joggend zu erklimmen.

38,3 km (+ 400 m zum Naturhotel) - 4:17 h - 1.338 Höhenmeter

Gleitschirmstartplatz
Wolfstisch
Uhlenkopf
Hesselskopf
Rachelsberg

Dietzenröder Stein

nahe Schutzhütte Schöne Aussicht



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